Kurznachrichten

Arbeitsmarkt im Wandel Erstmals seit Wiedervereinigung gleich viele erwerbstätige Frauen in Ost und West

Drei von vier Frauen in Deutschland sind erwerbstätig. (Symbolbild)

Drei von vier Frauen in Deutschland sind erwerbstätig. (Symbolbild)

Zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung sind genauso viele Frauen im Westen erwerbstätig wie im Osten. Dies geht aus Daten von 2024 hervor, die das Statistische Bundesamt anlässlich des 35. Jahrestags der Deutschen Einheit am Mittwoch veröffentlichte.

Während die Erwerbstätigenquote von Frauen in den östlichen Bundesländern 1991 bei 66 Prozent lag, waren es im Westen 54 Prozent. Inzwischen hat sich die Quote angeglichen und liegt bei je 74 Prozent. Demnach gehen knapp Dreiviertel der Frauen zwischen 15 und 65 in Deutschland einer Arbeit nach. Den höchsten Anteil weisen die Bundesländer Bayern und Sachsen mit rund 77 Prozent auf, Bremen liegt dagegen mit nur 67 Prozent hinten.

Bei den Löhnen klafft dennoch weiter eine Lücke. Die Beschäftigten in den ostdeutschen Bundesländern konnten ihre Bruttogehälter zwar seit der Wiedervereinigung auf durchschnittlich 3973 Euro mehr als vervierfachen. Allerdings verdienen Westdeutsche im Schnitt mit 4810 Euro noch immer gut ein Fünftel mehr als Ostdeutsche. Kurz nach der Einheit waren die Gehälter im Westen etwa doppelt so hoch als im Osten.

Einzig beim Gender-Pay-Gap bleiben die ostdeutschen Bundesländer noch weit vorn. Der Unterschied bei Löhnen zwischen Männern und Frauen betrug demnach im Osten nur fünf Prozent, im Westen und Berlin hingegen 17 Prozent.

Insgesamt ist die Wirtschaftskraft in den ostdeutschen Bundesländern gestiegen. So konnte Thüringen sein preisbereinigtes Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf seit 1991 um 163 Prozent erhöhen. Die gesamtdeutsche Wirtschaft verzeichnet einen Anstieg um 40 Prozent. Dennoch liegt das BIP pro Kopf in Ostdeutschland im Schnitt noch deutlich hinter dem im Westen. So bilden drei ostdeutsche Bundesländer das Schlusslicht in der Rangliste beim BIP pro Kopf in Deutschland: Sachsen, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern mit jeweils etwa 37.000 Euro. Das sind rund 13.000 Euro unter dem deutschen Durchschnitt. Spitzenreiter mit großem Abstand ist Hamburg (84.486 Euro) vor Bremen (59.785 Euro) und Bayern (58.817 Euro).

Quelle: ntv.de, rts

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