Kurznachrichten

Studie zu Flächenversiegelung Europa verliert jährlich 1500 Quadratkilometer Natur

Der deutsche Wald ist zu einer Treibhausgas-Quelle geworden. Das will Bundesumweltminister Carsten Schneider ändern.

Der deutsche Wald ist zu einer Treibhausgas-Quelle geworden. Das will Bundesumweltminister Carsten Schneider ändern.

Jedes Jahr werden in Europa laut einer Studie 1500 Quadratkilometer Natur- und Agrarflächen zubetoniert. Zwischen 2018 und 2023 seien etwa 9000 Quadratkilometer Land versiegelt worden, "eine Fläche, die der Größe Zyperns entspricht", schrieb eine Gruppe von Wissenschaftlern und Journalisten in einer am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung mit dem Titel "Von grün zu grau". Die derzeitige Entwicklung widerspreche dem von der EU festgelegten Ziel einer Netto-Null-Versiegelung bis 2050.

Jede Woche gehen laut der Recherche fast 30 Quadratkilometer Land zugunsten von Bauvorhaben verloren. Pro Tag verschwinde somit eine Fläche, die der Größe von 600 Fußballfeldern entspreche. Die Zahlen zeigten, dass die europäische Umweltbehörde (EEA) das Ausmaß der Versiegelung in Europa unterschätze. Der tatsächliche Verlust an Natur- und Agrarflächen liege vermutlich 1,5 Mal höher.

Nach Angaben der EEA aus dem Jahr 2019 hatte sich das Ausmaß der Versiegelung von jährlich gut 1000 Quadratkilometern zwischen 2000 und 2006 im Zeitraum 2012 bis 2018 auf 711 Quadratkilometer pro Jahr verlangsamt.

"Seit Jahren verspricht Europa, eine Führungsrolle beim Klima- und Naturschutz zu übernehmen, aber diese Untersuchung zeigt, dass wir buchstäblich unsere eigene Zukunft zubetonieren", erklärte die österreichische EU-Abgeordnete Lena Schilling.

Im Jahr 2011 hatte die EU das Ziel ausgegeben, die Versiegelung auf 800 Quadratkilometer pro Jahr zu reduzieren und bis 2050 einen Netto-Null-Flächenverbrauch zu erreichen. Die Vorgabe ist allerdings nicht verbindlich und Länder wie Frankreich haben ihre Ziele aufgeweicht.

Quelle: ntv.de, AFP

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