Sollen mit Umsetzung warten Geisel-Familien fordern Aussetzung von Trump-Plan bis zur Rückgabe aller toten Geiseln
27.10.2025, 15:02 Uhr
(Foto: dpa)
Das israelische Forum der Geisel-Familien hat bis zur Rückgabe aller toten Geiseln eine Aussetzung der nächsten Schritte des Waffenruhe-Abkommens mit der islamistischen Hamas verlangt. "Die Hamas weiß ganz genau, wo sich jede einzelne der toten Geiseln befindet", erklärte das Forum am Montag. Es forderte die israelische Regierung, die US-Regierung und die Vermittler "nachdrücklich" auf, mit der Umsetzung der nächsten Phase der Vereinbarung zu warten, "bis die Hamas alle ihre Verpflichtungen erfüllt und alle Geiseln nach Israel zurückgegeben hat".
Zwei Jahre nach dem Überfall der Hamas und ihrer Verbündeten auf Israel und dem Beginn des dadurch ausgelösten Krieges im Gazastreifen war am 10. Oktober eine Waffenruhe in Kraft getreten. Grundlage dafür ist ein von US-Präsident Donald Trump vorangetriebener Nahost-Friedensplan. Diesem zufolge hätte die islamistische Palästinenserorganisation bereits vor zwei Wochen neben den letzten 20 überlebenden Geiseln auch alle 28 toten Geiseln an Israel übergeben müssen. Bislang wurden schrittweise jedoch nur 15 Leichen übergeben.
Die sterblichen Überreste von 13 Menschen befinden sich nach wie vor im Gazastreifen. Zwölf von ihnen wurden am 7. Oktober 2023 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Unter den Toten ist zudem ein getöteter israelischer Soldat, dessen Leiche bereits seit 2014 im Gazastreifen festgehalten wird. Hamas-Chefverhandler Chalil al-Hajja begründete die Verzögerungen bei der Rückgabe am Samstag mit "Schwierigkeiten" bei der Suche nach den Leichnamen.
Die US-Regierung ist derzeit verstärkt um die Umsetzung der nächsten Schritte des Trump-Plans bemüht. Allerdings wurde dafür noch kein fester Zeitplan festgelegt, zudem sind entscheidende Konfliktpunkte bisher nicht geklärt. So sieht Trumps Friedensplan unter anderem die Entmachtung und Entwaffnung der Hamas vor. Die Islamisten-Organisation lehnt dies jedoch strikt ab. Vorgesehen ist zudem die Bildung einer internationalen Stabilisierungstruppe für den Gazastreifen, der arabische und muslimische Länder angehören sollen.
Quelle: ntv.de, afp