Studie Hohe Dunkelziffer in Italien vermutet - Viele Covid-19-Kranke sterben zu Hause
06.04.2020, 11:39 UhrDer Verdacht, dass es eine hohe Dunkelziffer bei Covid-19-Todesfällen gibt, wird in Italien durch eine Studie in der besonders stark betroffenen Provinz Bergamo genährt.
Viele Patienten erlägen dem Coronavirus ohne ärztliche Untersuchung zu Hause und gingen damit nicht in die offizielle Statistik ein, schließen die Lokalzeitung "L'Eco di Bergamo" und die örtliche Unternehmensberatung InTwig aus ihrer jüngst veröffentlichten Untersuchung amtlicher Daten. Demnach gab es in der Provinz diesen März mit 5400 Toten sechs Mal so viele Todesfälle wie im März 2019. Damit könnten bis zu 4600 der Toten an Covid-19 gestorben sein. Das wären mehr als doppelt so viele wie in den Statistiken (2060), die nur Tote in Krankenhäusern zählen.
Bei der örtlichen Gesundheitsbehörde war keine Stellungnahme zu den Untersuchungsergebnissen zu bekommen. Der Bürgermeister von Bergamo, Giorgio Gori, sagt, trotz der größten Bemühungen könnten nicht alle Patienten im Krankenhaus aufgenommen werden. "Manchmal ziehen es die Familien auch vor, ihre Kranken zu Hause zu behalten - aus Angst, dass sie sonst keine weitere Gelegenheit mehr haben, um Abschied zu nehmen."
Quelle: ntv.de, rts