Ärztemangel verschärft sich Jeder vierte Hausarzt plant Ausstieg in den kommenden fünf Jahren
11.06.2025, 13:13 Uhr
(Foto: picture alliance/dpa)
Jeder vierte Hausarzt in Deutschland plant einer Umfrage zufolge, seine Tätigkeit in den kommenden fünf Jahren aufzugeben. Zudem wollen viele Hausärztinnen und Hausärzte ihre Wochenarbeitszeit bis 2030 im Schnitt um zweieinhalb Stunden verringern, wie die Bertelsmann-Stiftung in Gütersloh am Mittwoch mitteilte. Schon heute seien mehr 5000 Hausarztstellen unbesetzt. Die Zahl könnte sich den Angaben zufolge binnen fünf Jahren verdoppeln.
Gründe für diese Entwicklung liegen der Umfrage zufolge im bürokratischen Aufwand und der Arbeitsbelastung. Viele der befragten Hausärzte nennen weniger Bürokratie und geringere sowie flexiblere Arbeitszeiten als Bedingung, um länger im Beruf zu bleiben. Im Schnitt arbeiten die befragten Hausärzte 44 Stunden pro Woche. Damit liegen sie zehn Stunden über der durchschnittlichen Arbeitszeit aller Beschäftigen in Deutschland.
Weniger Hausarztstellen müssen laut Bertelsmann-Stiftung aber nicht automatisch zu Einbußen in der Versorgung führen. "Wichtig wird sein, wie viel Zeit dem Hausarzt und der Hausärztin effektiv für die Arbeit am Patienten zur Verfügung steht", erklärte Uwe Schwenk, Direktor bei der Bertelsmann Stiftung. "Hier gilt es, bislang ungenutzte Potenziale zu heben."
Laut der gemeinsamen Umfrage der Bertelsmann-Stiftung und der Universität Marburg wenden Hausärzte rund 80 Prozent ihrer Arbeitszeit für Sprechstunden und Hausbesuche auf. Den Rest verbringen sie mit Verwaltungsaufgaben, Fortbildungen oder sonstigen Tätigkeiten.
Quelle: ntv.de