In Kenia sorgt die Beisetzung des verstorbenen Oppositionsführers und Ministerpräsidenten Raila Odinga für Tumult. Trauernde stürmten am Donnerstag kurzzeitig den internationalen Flughafen von Nairobi und unterbrachen damit eine Zeremonie für den Verstorbenen. Die Menschenmenge versuchte auch, ins Parlament einzudringen. Später waren Schüsse zu hören, als eine Menge Trauernder durch ein Tor des Nairobi-Stadions drängte, um den Leichnam aufzubahren, wie aus einem YouTube-Feed des kenianischen Präsidenten hervorgeht. Die Polizei setzte Tränengas ein.

Odinga war jahrzehntelang eine wichtige Figur in der kenianischen Politik. Der einstige politische Gefangene hatte fünfmal erfolglos für das Präsidentenamt kandidiert, wurde allerdings 2008 einmal Ministerpräsident des Landes. Er starb am Mittwoch im Alter von 80 Jahren in Indien, wo er medizinisch behandelt worden war.

Präsident William Ruto und andere Repräsentanten des Staates hatten sich zum Flughafen in Nairobi begeben, um seinen Leichnam mit militärischen Ehren in Empfang zu nehmen. Videoaufnahmen zeigen aber, dass Trauernde das Rollfeld stürmten, als der Sarg aus dem Frachtraum des Flugzeugs geholt wurde. Die Vorfälle führten zu einer zweistündigen Unterbrechung des Flughafenbetriebs in Nairobi.

Um das Stadion, wo der Leichnam aufgebahrt werden soll, nahmen die Spannungen vorübergehend zu, als ein Regierungsfahrzeug einen Trauernden erfasste. Einige Menschen warfen daraufhin aus Protest Steine, bevor sich die Lage wieder beruhigte.