Kurznachrichten

Keine Namen von Kunden Mediziner Mark S. legt umfassendes Geständnis ab

Der Mediziner Mark S. hat als Hauptangeklagter im Blutdoping-Prozess ein umfassendes Geständnis abgelegt und Manipulationen seit 2012 eingeräumt. In einer von seinen Anwälten verlesenen Erklärung räumte der Erfurter am Dienstag ein, von jenem Jahr an vor allem Winter- und Radsportler betreut zu haben. Neue und bislang unbekannte Namen von ehemaligen Kunden nannte er nicht.

Mark S. unterstrich, dass es ihm nicht um Geld gegangen sei, sondern dass er nur kostendeckend gearbeitet habe. «Ich habe mit Doping keinen Gewinn erzielt», hieß es in der Erklärung. Von den Athleten habe er normalerweise pro Saison 5000 Euro als Grundbetrag für die medizinische Betreuung erhalten - intensivere Maßnahmen kosteten mehr. Er habe große Ausgaben etwa durch Spezial-Equipment zur Blutaufbereitung sowie durch Reise- und Hotelkosten gehabt.

Bei der Verhandlung demonstrierte der Arzt in dem Gerichtssaal des Justizpalastes an diversen Maschinen, wie diese funktionieren. Darüber hinaus widersprach er dem Vorwurf, die Athleten durch die Behandlungen in Gefahr gebracht zu haben. «Mir war immer wichtig, dass den Sportlern kein gesundheitlicher Schaden zugefügt wird.

Im größten deutschen Doping-Prozess seit Jahren sind insgesamt 26 Verhandlungstage anberaumt, ein Urteil wird kurz vor Weihnachten erwartet. Die Ermittlungen hatten im Januar 2019 nach einer ARD-Dokumentation und Aussagen des österreichischen Langläufers Johannes Dürr begonnen. Am 27. Februar kam es daraufhin zu zwei Razzien, eine während der nordischen Ski-WM in Seefeld und zugleich ein in Erfurt, bei der auch Mark S. verhaftet wurde.
Ausführlich: Mark S. räumt Blutdoping ein

Quelle: ntv.de, dpa

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