Beziehungen bleiben angespannt Saudi-Arabien lehnt eine Normalisierung mit Israel ab
19.08.2020, 16:05 UhrSaudi-Arabien lehnt anders als die Vereinigten Arabischen Emirate eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel ab, solange es keinen Friedensschluss mit den Palästinensern gibt. Der saudiarabische Außenminister Prinz Faisal bin Farhan sagte am Mittwoch bei einem Besuch in Berlin, der Friede zwischen Israel und den Palästinensern müsse auf der Basis international anerkannter Grundlagen erreicht werden. "Wenn das erreicht ist, ist alles möglich", fügte er hinzu.
Israel und die Emirate hatten die Weltöffentlichkeit vergangene Woche mit der Ankündigung überrascht, diplomatische Beziehungen aufzunehmen. Die Emirate sind damit nach Ägypten und Jordanien erst das dritte arabische Land, das diplomatische Beziehungen zu Israel aufnimmt.
Die Vereinbarung war unter Vermittlung Washingtons zustande gekommen und soll in etwa drei Wochen im Weißen Haus unterzeichnet werden. Das Abkommen sieht auch einen vorläufigen Verzicht Israels auf geplante Annexionen im Westjordanland vor.
Der saudiarabische Außenminister hatte mit Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) über eine ganze Reihe von internationalen Konfliktthemen gesprochen, darunter auch über den Jemen und Libyen. Saudi-Arabien hat derzeit den Vorsitz der G20-Gruppe inne und richtet den G20-Gipfel im November aus.
Quelle: ntv.de, AFP