"Mit allen Mitteln bekämpfen" Starmer sagt Rechtspopulisten bei Parteitag den Kampf an
30.09.2025, 17:22 Uhr
(Foto: picture alliance / Photoshot)
Der zuletzt stark unter Druck geratene britische Premier Keir Starmer hat bei der Konferenz der Labour-Partei mit einer Kampfansage an die Rechtspopulisten den Neustart gesucht. Das Land stehe an einem Scheideweg und müsse sich entscheiden zwischen Anstand oder Spaltung und Erneuerung oder Niedergang, sagte der Chef der britischen Sozialdemokraten mit Blick auf die vom Rechtspopulisten Nigel Farage geführte Partei Reform UK.
Farage habe nichts Positives über die Zukunft des Landes zu sagen. Der Rechtspopulist glaube nicht an Großbritannien, er wolle im Land eine sich überbietende Opfermentalität etablieren, sagte Starmer. Farages rechtspopulistische Reform-Partei gilt inzwischen als größte Bedrohung für die regierenden Sozialdemokraten von Labour. Sie führt seit Monaten die Umfragen an. Demnach würden viele Wähler, die sich vor knapp einem Jahr für Labour entschieden haben, heute ihr Kreuzchen bei Reform setzen. Der Rechtsruck wird von den etablierten Parteien mit ähnlich großer Sorge betrachtet wie in Deutschland der Aufstieg der AfD.
Starmer sagte, es gebe Menschen in Großbritannien, die "Angst und Zwietracht" säten und bei berechtigten Anliegen wie Redefreiheit und der Kontrolle von Migration Grenzen überschritten. Wer andeute, dass Menschen, die seit Generationen in Großbritannien arbeiteten und lebten, "aufgrund ihrer Hautfarbe nicht englisch oder britisch sein können" und gar abgeschoben werden sollten, dem solle klar sein: "Wir werden sie mit allen Mitteln bekämpfen, denn sie sind der Feind der nationalen Erneuerung", sagte der Labour-Chef unter großem Beifall der Delegierten.
Mit den ungewöhnlich klaren Worten während der knapp einstündigen Rede dürfte der in den letzten Wochen immer stärker angezählte Premier innerparteilich wieder mehr Vertrauen in seine Führungsqualitäten hergestellt haben. Ob er auch die Wähler überzeugt hat, wird sich zeigen müssen.
Quelle: ntv.de, dpa