Hans-Böckler-Stiftung Studie belegt das viele Berufsgruppen von zwölf Euro Mindestlohn profitieren
17.09.2021, 09:51 UhrVon einer Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro pro Stunde würden laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung Menschen aus den verschiedensten Berufsgruppen profitieren. Mehr Geld für ihre Arbeit könnten etwa Beschäftigte in Arztpraxen, Anwaltskanzleien und Büroangestellte erwarten. Beschäftigte in kleineren Betrieben ohne Tarifbindung zählen demnach ebenfalls zu den Hauptbegünstigten.
Frauen würden überdurchschnittlich profitieren, insbesondere wenn sie in Teilzeit arbeiten oder einen befristeten Arbeitsvertrag haben, heißt es in der am Freitag veröffentlichten Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung weiter. Regional würde ein höherer Mindestlohn vor allem Beschäftigte im Osten und Norden der Republik erreichen.
"Niemand ist ganz davor gefeit, im Laufe seines Berufslebens für kurze oder längere Zeit für einen niedrigen Lohn zu arbeiten", erklärte der WSI-Tarifexperte Malte Lübker. Es gebe aber eine Reihe von Faktoren, die das Risiko für einen Niedriglohn deutlich erhöhten. Dazu gehören insbesondere das Geschlecht, eine Tätigkeit in Teilzeit oder ein befristeter Arbeitsvertrag. Auch ein Arbeitgeber ohne Tarifbindung, eine Betriebsgröße von unter 100 Beschäftigten sowie Helfer- oder Anlerntätigkeiten seien Risikofaktoren.
Quelle: ntv.de, AFP