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Land durch Bürgerkrieg geprägt Sudan: Erneute Angriffe auf internationalen Flughafen von Khartum

Gewehre liegen in Yambio auf dem Boden - der Bürgerkrieg im Südan wurde 2018 offiziell beendet.

Gewehre liegen in Yambio auf dem Boden - der Bürgerkrieg im Südan wurde 2018 offiziell beendet.

(Foto: Sam Mednick/AP/dpa)

Im Bürgerkriegsland Sudan ist der von der Armee kontrollierte Flughafen der Hauptstadt Khartum Berichten zufolge erneut mit Drohnen angegriffen worden. Ein Augenzeuge sagte der Nachrichtenagentur AFP, er habe am frühen Morgen Drohnen gehört. Ziel der Drohnen seien Militäranlagen gewesen. Ein weiterer Zeuge gab an, dass die Drohnen in Richtung Flughafen unterwegs gewesen seien, kurz darauf habe er Explosionen gehört.

Der internationale Flughafen von Khartum hätte eigentlich am Mittwoch erstmals seit mehr als zwei Jahren Krieg wieder für Inlandsflüge geöffnet werden sollen. Bereits am Dienstag berichteten Augenzeugen der Nachrichtenagentur AFP, sie hätten Drohnen über dem Zentrum und dem Süden Khartums gehört. Zudem seien morgens mehrere Explosionen im Bereich des Flughafens zu hören gewesen. Am Mittwoch wurde der Flughafen dann den zweiten Tag in Folge Ziel von Drohnenangriffen. Die Drohnen seien von einer "terroristischen Miliz" gestartet worden, hieß es aus Armeekreisen.

Der Sudan ist Schauplatz eines blutigen Machtkampfs zwischen der Armee von Militärherrscher Fattah al-Burhan und der RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo. In dem Land herrscht nach Einschätzung der UNO die schwerste humanitäre Krise der Welt. Bei dem seit April 2023 andauernden Bürgerkrieg wurden nach UN-Angaben zehntausende Menschen getötet und rund zwölf Millionen Menschen vertrieben. Sowohl der Armee als auch der RSF-Miliz werden Kriegsverbrechen vorgeworfen.

Die sudanesische Armee von Militärherrscher al-Burhan hatte im März erklärt, Khartum zurückerobert zu haben. Seitdem hat sich die Lage in der Hauptstadt beruhigt, mehr als 800.000 Menschen konnten nach Khartum zurückkehren. Die Regierung leitete den Wiederaufbau ein, große Teile Khartums sind jedoch weiterhin zerstört. Der RSF-Miliz wird vorgeworfen, militärische und zivile Ziele weiter aus der Ferne anzugreifen.

Die RSF kontrolliert weite Teile des Süden des Landes, während die Armee vor allem im Norden, Zentrum und Osten des Sudan Gebiete hält. Am heftigsten umkämpft ist derzeit die Stadt Al-Faschir in Darfur, die letzte große Stadt in der westlichen Region, die noch nicht von der Miliz kontrolliert wird.

Quelle: ntv.de, AFP

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