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"Abscheuliche Verbrechen" Sudanesische Armee wirft RSF-Miliz Hinrichtung von mehr als 2000 Zivilisten vor

Gewehre liegen in Yambio auf dem Boden - der Bürgerkrieg im Südan wurde 2018 offiziell beendet.

Gewehre liegen in Yambio auf dem Boden - der Bürgerkrieg im Südan wurde 2018 offiziell beendet.

(Foto: Sam Mednick/AP/dpa)

Nach der Einnahme der Stadt Al-Faschir im Sudan durch die RSF-Miliz hat die sudanesische Armee der Miliz die Exekution von mehr als 2000 unbewaffneten Zivilisten vorgeworfen. Die RSF-Miliz habe in der Stadt Al-Faschir "abscheuliche Verbrechen gegen unschuldige Zivilisten begangen", hieß es in einer Erklärung der Armee am Dienstag. Am Sonntag und Montag seien "mehr als 2000 unbewaffnete Zivilisten hingerichtet und getötet" worden, die meisten von ihnen "Frauen, Kinder und Ältere".

Am Montag hatte Sudans Militärherrscher Fattah al-Burhan den Rückzug der Armee aus Al-Faschir bestätigt. Die Armee werde "Rache nehmen" und kämpfen, "bis dieses Land gereinigt ist", sagte al-Burhan in einer im sudanesischen Fernsehen übertragenen Rede. Zuvor hatte die RSF-Miliz die Einnahme von Al-Faschir bekannt gegeben, in der rund 260.000 Zivilisten - die Hälfte davon Kinder - ohne Zugang zu humanitärer Hilfe festsitzen.

Ein örtliches Widerstandskomitee erklärte, RSF-Kämpfer hätten bei ihrem Einmarsch zahlreiche Gräueltaten begangen. Seit Sonntag hätten unschuldige Zivilisten "die schlimmsten Formen von Gewalt und ethnischer Säuberung" erlitten, hieß es. Al-Faschir war bislang die letzte größere Stadt in der Region Darfur, die sich nicht unter der Kontrolle der RSF-Miliz befand. Die Einnahme durch die Miliz könnte einen Wendepunkt in dem seit mehr als zweieinhalb Jahren andauernden Bürgerkrieg markieren.

Bei dem im April 2023 entbrannten Konflikt stehen sich die Armee von Militärherrscher al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo gegenüber. Bei den Kämpfen wurden seit April 2023 zehntausende Menschen getötet, rund zwölf Millionen Menschen mussten aus ihren Heimatregionen in andere Landesteile fliehen. In dem Land herrscht nach Einschätzung der UNO die schwerste humanitäre Krise der Welt.

Quelle: ntv.de, AFP

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