Entscheidung bestätigt USA ziehen mehrere tausend Soldaten aus Osteuropa ab
29.10.2025, 16:04 Uhr
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Die USA haben den Abzug von mehreren tausend Soldaten aus Osteuropa bestätigt. Die Einsatzkräfte der zweiten Infanterie-Brigade der 101. Luftlandedivision würden "ohne Ersatz" an ihren Stützpunkt im US-Bundesstaat Kentucky zurückkehren, erklärte das US-Kommando für Europa und Afrika am Mittwoch in Wiesbaden. Zuvor hatte das rumänische Verteidigungsministerium mitgeteilt, dass die USA ihre Militärpräsenz in dem Land und anderen osteuropäischen Staaten verringern würden.
Das US-Kommando teilte nicht mit, wieviele Soldaten abgezogen werden. Eine Brigade umfasst jedoch zwischen 3000 und 5000 Soldaten. Die genannte Infanterie-Brigade ist bislang zum Schutz der Nato-Ostflanke in mehreren osteuropäischen Ländern im Einsatz.
"Es handelt sich nicht um einen amerikanischen Rückzug aus Europa oder ein Signal für einen verminderten Einsatz der USA für die Nato und den Artikel fünf", versicherte das US-Kommando unter Verweis auf den Beistandsartikel im Nordatlantik-Vertrag. Es gehe vielmehr um eine "Anpassung der Truppenpräsenz", durch die sich an der Sicherheitslage in Europa nichts ändere.
Die Rückverlegung der Brigade nach Kentucky sei vielmehr ein "positives Zeichen" dafür, dass die "europäischen Fähigkeiten und Verantwortlichkeiten" in der Verteidigung zugenommen hätten, hieß es in der Mitteilung des US-Militärkommandos.
Das Verteidigungsministerium in Bukarest hatte zuvor mitgeteilt, dass Rumänien sowie andere Verbündete von den USA über die geplante Truppenreduzierung unterrichtet worden seien. Das Ministerium betonte in seiner Erklärung, die US-Entscheidung sei so "erwartet worden". In Rumänien bleiben nach Angaben des dortigen Verteidigungsministers Ionut Mosteanu nach dem Teilabzug noch etwa 900 bis 1000 US-Soldaten stationiert.
Auch die Nato war nach Angaben eines Beamten der Allianz in Brüssel vorab informiert worden. "Selbst mit dieser Anpassung bleibt die US-Truppenpräsenz in Europa größer als sie es seit vielen Jahren war, mit deutlich mehr US-Truppen auf dem Kontinent als vor 2022", betonte er. Nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 hatte der frühere US-Präsident Joe Biden zusätzliche 20.000 US-Soldaten nach Europa verlegt.
Quelle: ntv.de, AFP