Branche unter Druck VDA warnt: Mittelstand der Autoindustrie in Deutschland investiert wegen Krise immer weniger
06.10.2025, 12:41 Uhr
Der anhaltende Auftragsmangel trifft die Autobranche besonders hart. (Symbolbild)
Die schwierige wirtschaftliche Lage macht der Autoindustrie zunehmend zu schaffen - auch den zahlreichen mittelständischen Betrieben der Branche. Die Investitionstätigkeit im automobilen Mittelstand in Deutschland sei "zunehmend gefährdet", warnte der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Montag. Laut einer aktuellen Umfrage des Verbands wollen 80 Prozent der Unternehmen Investitionen, die sie eigentlich in Deutschland geplant hatten, verschieben, verlagern oder ganz streichen.
Damit verschlechterte sich die Lage im Vergleich zur vorherigen Umfrage vom Mai dieses Jahres, als dies 75 Prozent der befragten Unternehmen angegeben hatten. Einen Anstieg gab es auch bei den Investitionsverlagerungen ins Ausland, die den neuen Ergebnissen zufolge von 28 Prozent der Unternehmen geplant werden (Mai: 24 Prozent). Nur zwei Prozent der Unternehmen geben an, Investitionen in Deutschland angesichts der aktuellen Lage ausweiten zu wollen.
Als schlecht oder sehr schlecht bewertet aktuell fast jedes zweite Unternehmen im automobilen Mittelstand (49 Prozent) die eigene Lage. Im Mai hatte dieser Wert noch bei 42 Prozent gelegen. Als gut oder sehr gut sehen hingegen derzeit nur elf Prozent der Unternehmen ihre Situation - ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Frühjahr, als dies noch 19 Prozent angegeben hatten.
Wesentliche Herausforderung ist laut der aktuellen Umfrage, für die vom 1. bis zum 22. September insgesamt 158 Unternehmen befragt wurden, vor allem die Bürokratie: 86 Prozent der Unternehmen geben an, durch diese stark oder sogar sehr stark belastet zu sein. Gleich dahinter folgt als größte Herausforderung der Auftragsmangel, der mit 77 Prozent einen neuen Höchststand in der vom VDA seit Frühjahr 2020 regelmäßig erhobenen Umfrage erreicht.
Quelle: ntv.de, AFP