Protest der Gewerkschaft Verdi kritisiert geplanten Abbau von 4000 Stellen bei Lufthansa
29.09.2025, 11:13 Uhr
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi kritisiert den geplanten Abbau von 4000 Stellen bei der Lufthansa. "Einen Kahlschlag am Lufthansa Boden zu Lasten der Beschäftigten nehmen wir nicht hin", erklärte Marvin Reschinsky von Verdi am Montag. "Dazu werden wir die anstehende Tarifrunde nutzen", fügte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft hinzu. Die Beschäftigten dürften nicht zu den Leidtragenden des Sparkurses bei dem Unternehmen werden.
Die Lufthansa hatte zuvor angekündigt, bis 2030 überwiegend in Deutschland rund 4000 Stellen abbauen zu wollen. Der Fokus liege auf der Verwaltung und nicht auf den "operativen Rollen", erklärte der Konzern. Verdi warnte, "weitere Maßnahmen zur Personalkostenabsenkung, etwa das Outsourcing von heimischen Arbeitsplätzen" würden "bereits geplant".
Laut Verdi sind bei Lufthansa rund 20.000 Mitarbeitende am Boden beschäftigt. Bei der zum Jahreswechsel startenden Tarifrunde für sie wolle die Gewerkschaft über eine Absicherung "sowie bei Bedarf über Personalabbauinstrumente sprechen, die betriebsbedingte Kündigungen verhindern". Als Beispiel nannte Verdi die Wiedereinführung von Altersteilzeit.
Zugleich kritisierte die Gewerkschaft die deutsche und europäische Luftverkehrspolitik: "Immer höhere europäische und nationale Umweltstandards sowie eine steigende Steuer- und Abgabenlast, die ausschließlich zu Lasten deutscher und europäischer Airlines gehen, greifen den Kern des Lufthansa-Geschäftsmodells und damit die Existenzgrundlage der Airline an." Die deutsche und europäische Luftverkehrspolitik "vernichtet lokale Arbeitsplätze", erklärte Reschinsky. Er forderte die Bundesregierung zum Umsteuern auf.
Quelle: ntv.de, AFP