Kurznachrichten

Studie der Universität Leipzig Viele Menschen in Ostdeutschland unzufrieden mit ihrem Alltagserleben in der Demokratie

Menschen schützen sich bei Regen mit ihren Schirmen.

Menschen schützen sich bei Regen mit ihren Schirmen.

(Foto: Peter Kneffel/dpa/Symbolbild)

Eine deutliche Mehrheit der Ostdeutschen kann sich mit der Demokratie als Idee identifizieren, allerdings ist weniger als die Hälfte zufrieden mit ihrem Alltagserleben in der Demokratie. Das ergab eine am Mittwoch in Berlin vorgestellte Studie der Universität Leipzig, für die 3546 Menschen aus den ostdeutschen Bundesländern repräsentativ befragt wurden. Zwei Drittel halten es demnach für sinnlos, sich politisch zu engagieren.

Mehr als 75 Prozent glauben, keinen Einfluss auf die Regierung zu haben. Verbreitet sind den Wissenschaftlern zufolge deshalb Verschwörungsmentalitäten und "autoritäre Aggressionen". "Wir beobachten also ein ausgeprägtes Fremdeln mit der Demokratie, sie wird von vielen nicht als etwas Eigenes verstanden", kommentierte Studienautor Johannes Kiess.

Fast ein Viertel fühlt sich laut Studie als Verlierer der deutschen Wiedervereinigung, nicht mal die Hälfte möchte sich als Gewinner bezeichnen - nur 45,6 Prozent äußerten sich so. Mehr als 57 Prozent gaben an, sich als Bürger der ehemaligen DDR zu fühlen.

Drei Viertel fühlen sich als Ostdeutsche. Über 96 Prozent sehen sich aber auch als Deutsche und über 78 Prozent als Bürger der Bundesrepublik. Mehrere Identitäten könnten also parallel zueinander existieren, schrieben die Studienautoren.

Quelle: ntv.de, AFP

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