Wachstumschancengesetz Wirtschaftsverbände fordern "Nachjustierungsbedarf" an das Maßnahmenpaket zur Konjunkturförderung
02.08.2023, 11:18 Uhr
Finanzminister Christian Lindner hat ein Steuerpaket geschnürt, das die Wirtschaft entlasten soll.
(Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa)
Acht Wirtschaftsverbände haben Nachbesserungen an dem von Finanzminister Christian Lindner geplanten Maßnahmenpaket zur Konjunkturförderung gefordert. Das sogenannte Wachstumschancengesetz sei "im Ansatz richtig und überfällig", erklärten die Verbände am Mittwoch in Berlin. Allerdings gebe es in einigen Bereichen "Nachjustierungsbedarf".
Das geplante Gesetz liegt derzeit als Referentenentwurf vor und befindet sich in der Ressortabstimmung. Insgesamt sieht der Vorschlag in der aktuellen Version 50 steuerpolitische Maßnahmen mit einer Entlastung in Höhe von mehr als sechs Milliarden Euro vor. Im Fokus stehen dabei Prämien für Investitionen in klimafreundliche Technologien, höhere Forschungsförderungen und die Einführung einer Freigrenze für Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung.
"Der Bundesfinanzminister setzt mit dem Wachstumschancengesetz grundsätzlich richtige Signale", erklärte der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Peter Adrian. Aber selbst bei kompletter Umsetzung reichten die Maßnahmen nicht aus, um die aktuellen Probleme der deutschen Wirtschaft hinreichend zu lösen.
Die DIHK ist neben dem Bundesverband der Deutschen Industrie, dem Handelsverband Deutschland und weiteren Verbänden einer der Unterzeichner der Stellungnahme vom Mittwoch. Adrian erklärte, die geplante Prämie für Investitionen in Klimaschutz etwa sei bei unkomplizierter Umsetzung "zumindest ein geeignetes Instrument, Investitionen der Unternehmen in Energieeffizienz anzuregen". Allerdings plane das Finanzministerium mit dem aktuellen Entwurf weniger "als die versprochene Superabschreibung". Eine solche Abschreibung sollte es laut Adrian auch für Investitionen in digitale Wirtschaftsgüter geben.
Quelle: ntv.de, AFP