Wirtschaft

Problematischer Riesenflieger A380-Notlandung belastet EADS

Der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS bekommt die Probleme bei seinem Prestigeflieger A380 nicht in den Griff. Die Anleger sind nach der Notlandung einer Maschine der australischen Quantas verunsichert. Airbus spricht von einem "bedeutendem" Vorfall. Das Problem könnte sich noch ausweiten.

Probleme mit dem Triebwerk: Notlandung einer Qantas-Maschine.

Probleme mit dem Triebwerk: Notlandung einer Qantas-Maschine.

(Foto: REUTERS)

EADS hat wieder ein Problem mit seinem Superjumbo A380 der Flugzeugbautochter Airbus. Einer der Riesenflieger, im Dienst der australischen Airline Qantas, musste wegen Triebwerks-Problemen in Singapur notlanden. Qantas hat zunächst alle Flüge mit dem Superjumbo ausgesetzt.

Airbus
Airbus 45,20

Die Aktie des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns geriet deshalb unter Abgabedruck. Bis zum Xetra-Schluss verlor die MDax-Aktie 3,4 Prozent, in Paris gaben die Unternehmensaktien vier Prozent nach.

"Bedeutender" Zwischenfall

Bei dem bislang schwersten Zwischenfall mit dem größten Passagierflugzeug der Welt wurde keiner der 459 Insassen verletzt, wie die Behörden in Singapur mitteilten. Qantas nahm seine A380-Maschinen vorerst aus dem Verkehr, während der Hersteller Airbus den Vorfall als "bedeutend" bezeichnete.

Auch Singapur Airlines haben alle Flüge mit der weltgrößten Passagiermaschine verschoben. Der Triebwerkshersteller Rolls Royce sowie Airbus hätten vorsorgliche technische Kontrollen angewiesen, teilte das Unternehmen mit. Zu der Zahl der betroffenen Flüge äußerte sich die Fluggesellschaft nicht. Die Lufthansa setzt dagegen den Betrieb ihrer drei Airbus A380 ohne Einschränkungen fort. "Wir sehen keine Veranlassung den Flugbetrieb einzustellen und prüfen das auch nicht", sagte ein Lufthansa-Sprecher. Die Qantas-Maschine hatte das gleiche Triebwerk wie die A380 der Lufthansa. Es handelt sich um Trent-900-Triebwerke des Herstellers Rolls-Royce. Bei Lufthansa habe es keine derartigen Zwischenfälle mit dem A380 gegeben, sagte ein Sprecher.

Problem bei Rolls-Royce

Der Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt sagte bei n-tv, dass es sich bei dem Vorfall ganz offensichtlich nicht um ein Wartungsproblem von Qantas handele. "Es dürfte sich um ein Problem des Triebwerkherstellers Rolls-Royce handeln, dessen Triebwerk versagt hat. Airbus hat damit nichts zu tun." Großbongardt spricht von einem schwerwiegender Zwischenfall, nicht aber von einer Katastrophe, "auch wenn die Teile, die aus dem Triebwerk entwichen sind, auch durch die Tragfläche schlugen".

Während der Notlandung strömte an der Unterseite des Flugzeugs Rauch aus. Eines der Triebwerke an der linken Tragfläche sah aus, als sei es explodiert. Sechs Feuerwehrwagen eilten nach der Landung zu dem Flugzeug.

Lange Mängelliste

Mit dem größten Passagierflugzeug hatte es in der Vergangenheit bereits technische Schwierigkeiten gegeben, allerdings bislang nicht von dieser Schwere. Im September 2009 musste ein A380 von Singapore Airlines wegen einer Motorpanne auf dem Weg nach Paris umkehren. Air France musste zwei Monate später eine Maschine wegen Problemen mit der Navigationselektronik umkehren lassen.

Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ

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