Wirtschaft

"Ich arbeite weiter" AIG-Chef hat Krebs

Der Chef des beinahe bankrott gegangenen US-Versicherungsriesens AIG hat Krebs und unterzieht sich einer Chemotherapie. Dennoch macht Robert Benmosche weiter seinem Job.

Will wie gehabt weitermachen: Robert Benmosche.

Will wie gehabt weitermachen: Robert Benmosche.

(Foto: REUTERS)

Schock für Mitarbeiter und Anteilseigner des gestrauchelten US-Versicherers AIG: Der Mann, der das Unternehmen wieder auf Vordermann bringen soll, hat Krebs. "Die gute Nachricht ist, dass ich mich in Ordnung fühle, und nach meinem normalen Terminplan weiterarbeite", sagte Robert "Ben" Benmosche in New York.

AIG war in der Finanzkrise beinahe pleite gegangen. Der einst weltgrößte Versicherungskonzern hatte sich mit komplizierten Finanzkonstrukten auf dem US-Häusermarkt verspekuliert. Die Regierung in Washington rettete AIG mit 182 Mrd. US-Dollar und hält nun rund 80 Prozent am Unternehmen. Mittelfristig will der Staat aber aussteigen.

Benmosche betonte, es gebe einen klaren Plan, dem Steuerzahler sein Geld zurückzugeben. Was seine eigene Zukunft anbelange, müssten die nächsten Monate abgewartet werden. "Die Behandlung läuft." Benmosche unterzieht sich einer Chemotherapie. Er denke derzeit aber nicht ans Aufhören, sagte der 66-Jährige.

Verwaltungsratschef Robert Miller stärkte Benmosche den Rücken: "Unsere Gedanken und Gebete sind bei Ben und seiner Familie." Der Chefkontrolleur versicherte, dass AIG nicht führungslos sei oder werde. Es gebe ein starkes Management-Team. Die Aktie verlor nachbörslich dennoch ein Prozent ihres Wertes.

Benmosche kann erste Erfolge vorweisen: Das Versicherungsgeschäft der AIG ist wieder angesprungen und Spartenverkäufe haben Milliarden Dollar in die Kasse gespült. Zuletzt hat der Konzern die Mehrheit an seiner Asientochter AIA an die Börse gebracht und damit rund 18 Mrd. Dollar eingestrichen. Mit dem Geld sollen die Schulden beim Staat beglichen werden.

AIG ist immer noch einer der größten Lebensversicherer der Welt und zudem der größte Finanzierer von Flugzeugen. Der Konzern ist in mehr als 130 Ländern aktiv und zählt zu den Konkurrenten der Allianz.

Quelle: ntv.de, dpa

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