Vor Staatsausstieg AIG mit Milliarden-Verlust
06.05.2011, 12:50 UhrAIG kämpft mit hohen Belastungen durch das Erdbeben in Japan und hausgemachten Probleme. Der US-Konzern, der in der Finanzkrise kollabierte und nur durch Staatshilfen von 182 Mrd. Dollar gerettet werden konnte, weist für das erste Quartal 2011 einen Milliardenverlust aus.
Das Erdbeben in Japan sowie interne Probleme machen dem einst weltgrößten Versicherer AIG zu schaffen. Im fortgeführten Geschäft summierte sich der Fehlbetrag auf 1,18 Mrd. Dollar, umgerechnet derzeit 812 Mio. Euro. Im Vorjahreszeitraum stand noch ein Gewinn von 2,09 Mrd. Dollar zu Buche.
AIG war in der Finanzkrise das mit Abstand größte Opfer in der Versicherungsbranche. Der Staat übernahm die Mehrheit, will sich nun - zweieinhalb Jahre nach der Rettung - aber wieder zurückziehen. Sonderkosten für die staatlichen Hilfen belasten AIG noch immer. So verbuchte das Unternehmen im abgelaufenen Quartal satte 3,3 Mrd. Dollar für die Beendigung eines von der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) gewährten Kreditrahmens. Dies wurde nach der AIG-Rekapitalisierung im Januar möglich.
Obwohl die Fed damit ausgezahlt ist, liegen beim US-Finanzministerium noch 92 Prozent der AIG-Anteile. Im Mai wird allerdings mit dem Abbau dieser Beteiligung gerechnet. Es könnte eine der größten Aktienplatzierungen aller Zeiten werden.
Japan trifft auch AIG
Wie die gesamte Branche traf das Erdbeben und der dadurch ausgelöste Tsunami in Japan auch AIG: Das Management bezifferte die Belastung auf 864 Mio. Dollar - 594 Mio. Euro. Die Allianz als Europas größter Versicherer musste für 320 Mio. Euro geradestehen. Finanziell besonders hart getroffen sind die beiden größten Rückversicherer Münchener Rück und Swiss Re mit 1,5 Mrd. Euro beziehungsweise 1,2 Mrd. Dollar. Beide Unternehmen haben das erste Quartal mit tiefroten Zahlen abgeschlossen.
AIG hatte seine Quartalsbilanz am Donnerstagabend veröffentlicht. Im nachbörslichen Handel verloren AIG-Aktien rund ein Prozent. Seit Ende Januar liegen sie mit mehr als 30 Prozent im Minus.
Quelle: ntv.de, rts