Wirtschaft

Gewinn verdoppelt AMD übertrifft Erwartungen

Der Intel-Rivale AMD legt im Auftaktquartal des Jahres ein überraschend starkes Ergebnis hin. Der Chiphersteller profitierte von seinem neuen Prozessor "Fusion" ebenso wie von einer höheren Bewertung der ausgelagerten Chipproduktion.

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(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Der Führungswechsel an der Spitze von Advanced Micro Devices (AMD) tut dem Chiphersteller offenbar gut. Wie schon sein Erzrivale Intel konnte auch AMD mit guten Geschäftszahlen zum ersten Quartal aufwarten und damit die Stärke des PC-Marktes unterstreichen.

Der Gewinn für das erste Quartal verdoppelte sich annähernd zum Vorjahr auf 510 Mio. US-Dollar. Damit wurden die Analystenerwartungen übertroffen. Der Umsatz stieg um zwei Prozent auf 1,6 Mrd. Dollar und erfüllte die Erwartungen. Für das zweite Quartal rechnet AMD mit einem konstanten Umsatz oder leicht sinkenden Umsatzerlösen verglichen mit dem Auftaktquartal.

Alles auf die Kleinen

Der Intel-Rivale spürte eine hohe Nachfrage nach Chips für Netbooks. Zwar könnte AMD damit in ein Segment vorstoßen, die bislang vom großen Konkurrenten beherrscht wird. Allerdings sind hier die Gewinnspannen kleiner als bei den Prozessoren für Laptop- oder Desktop-Computer.

Die Nachfrage nach den ersten Typen der neuen Prozessorenfamilie "Fusion" sei stark gewesen, sagte der deutsche Übergangschef Thomas Seifert. "Die Auslieferungen haben unsere Erwartungen bei weitem übertroffen." Er hofft, diesen Erfolg mit den nun erscheinenden "Fusion"-Chips für Notebooks (Codename "Llano") wiederholen zu können.

Intel beherrscht 80 Prozent des Marktes für Computerprozessoren, AMD teilt sich den Rest mit einigen kleineren Wettbewerbern. Angesichts der hohen Kosten für die Entwicklung der Chips ist es für AMD mit seinen vergleichsweise geringen Stückzahlen schwer, Geld zu verdienen.

Hoher Buchgewinn

Auf dem Weg aus der Krise hatte AMD seine Fertigung - darunter auch sein Werk in Dresden - unter dem Namen Globalfoundries abgespalten und mehrheitlich an Investoren verkauft. Das brachte finanzielle Erleichterung, auch im ersten Quartal. Inzwischen hält AMD nur noch gut ein Viertel an der Produktion. Wegen einer Bewertungsänderung des Unternehmens konnte AMD nun im ersten Quartal einen Buchgewinn von 492 Mio. US-Dollar verzeichnen.

AMD hatte Intel immer wieder in einzelnen Bereichen wie etwa Server-Chips zusetzen können, der große Rivale eroberte die führende Position jedoch stets zurück. Zuletzt musste AMD mit ansehen, wie ein anderer Konkurrent zum "heißesten" Herausforderer von Intel aufstieg.

Sorgen um Marktstellung

In den vergangenen Monaten hatten sich Experten besorgt gezeigt, dass die hohe Nachfrage nach mobilen Geräten wie Tablet-Computer zulasten des PC-Markets gehen könnte. Intels Quartalszahlen hatten diese Ängste schon weitgehend zerstreut. AMD hat seinerseits weniger Geschäftskunden und ist damit stärker von privaten Verbrauchern abhängig.

Seifert zeigte sich unterdessen zufrieden mit dem Verlauf der Suche nach einem neuen Chef für die Chipschmiede. Es würden weiter Gespräche geführt, sagte der amtierende Chef. CEO Dirk Meyer hatte das Unternehmen im Januar nach einem Streit über die Strategie im Markt für Smartphones und Tablet-Computern verlassen. Finanzchef Seifert übernahm kommissarisch die Konzernführung. Seifert war einst Finanzchef des untergegangenen deutschen Speicherchip-Herstellers Qimonda.

Quelle: ntv.de, nne/dpa/rts

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