Nach Gewinneinbruch Abbott spaltet sich auf
19.10.2011, 16:14 UhrAbbott Laboratories ist zu groß geworden. Nach massiven Gewinneinbußen verkündet der US-Pharmakonzern einen Plan zur Aufspaltung. Abbott hatte in den vergangenen Jahren ausgiebige Einkaufstouren unternommen. Nun hält man in Illinois die Produktpalette für zu breit.
Der US-Pharmakonzern Abbott Laboratories hält sich mit seinen Produkten für zu breit aufgestellt. Zeitgleich mit den Zahlen zum dritten Quartal kündigte das Unternehmen aus Illinois seine Aufspaltung in zwei unabhängige Aktiengesellschaften an.
Durch die Aufspaltung soll auf der einen Seite ein forschungsbasiertes Pharmaunternehmen mit einem Jahresumsatz von rund 18 Milliarden Dollar entstehen, das marktführende Blockbuster-Medikamente in seinem Portfolio vereinen und über eine gut gefüllte Research-Pipeline verfügen wird. Ein Name steht noch nicht fest. In dem anderen Unternehmen, das den Namen "Abbott" behalten soll, werden Generika, medizinische Geräte und das Geschäft mit Nahrungsergänzungsmitteln gebündelt. Der Jahreserlös dieser Gesellschaft wird auf rund 22 Milliarden Dollar taxiert. Die Trennung soll Ende 2012 abgeschlossen werden.
Abbott hatte in den vergangenen Jahren ausgiebige Einkaufstouren unternommen, um die Produktpalette zu verbreitern und die Abhängigkeit von dem Umsatzträger-Medikament "Humira" zu reduzieren. Das diversifizierte Portfolio hat Abbott vor Problemen geschützt, von denen andere Pharmaunternehmen wesentlich stärker betroffen sind. Dazu zählt das Auslaufen von Patenten auf umsatzträchtige Medikamente sowie die aufkommende Konkurrenz durch Nachahmermedikamente.
Einbrechendes Nettoergebnis
Allerdings haben die Zukäufe auch negative Effekte: Restrukturierungskosten und Aufwendungen im Zusammenhang mit den Akquisitionen schmälerten den Gewinn von Abbott Laboratories im dritten Quartal deutlich. Das Nettoergebnis brach um 66 Prozent auf 303 Millionen Dollar ein. Je Aktie erreichte der Gewinn 0,19 (Vorjahr: 0,57) Dollar. Die operative Marge fiel auf 6,1 Prozent (13,6 Prozent).
Vor diesen Sonderposten verdiente der Konzern aber 1,18 (Vorjahr: 1,05) Dollar je Aktie und übertraf damit die Markterwartung um einen US-Cent. Der Umsatz stieg vor allem aufgrund der starken Nachfrage in den Schwellenländern um 13 Prozent auf 9,8 Milliarden Dollar. Analysten hatten 9,64 Milliarden Dollar erwartet.
Quelle: ntv.de, wne/DJ