Wirtschaft

Web-Spezialist für 1,8 Mrd. Dollar Adobe auf Einkaufstour

Der US-Softwarehersteller will den aufstrebenden Konkurrenten Omniture für 1,8 Mrd. US-Dollar übernehmen und damit seine Präsenz auf dem Markt für Geschäftssoftware stärken.

CEO Shantanu Narayen. Adobe stellt Software für die Gestaltung von Fotos, Webseiten und Druckschriften her.

CEO Shantanu Narayen. Adobe stellt Software für die Gestaltung von Fotos, Webseiten und Druckschriften her.

(Foto: REUTERS)

Nach dem Kauf von Macromedia für 3,4 Mrd. US-Dollar vor knapp vier Jahren wäre dies die zweitgrößte Übernahme in Adobes Firmengeschichte. Omniture äußerte sich zunächst nicht.

Adobe ist bereit, 21,50 US-Dollar je Aktie in bar für den Marktführer bei Optimierungssoftware für das Online-Geschäft auf den Tisch zu legen. Dies ist ein Aufschlag von 24 Prozent auf den Omniture-Schlusskurs vom Dienstag. Adobe will die Übernahme bis zum Ende des vierten Quartals seines Geschäftsjahres über die Bühne bringen. Falls die Transaktion noch platzen sollte, muss Omniture eine Strafe von 64 Mio. US-Dollar an Adobe zahlen.

Kluger Schachzug in der Krise

Die Zurückhaltung der Kunden in der Wirtschaftskrise machte dem Konzern in den vergangenen Monaten stark zu schaffen. Viele von ihnen verzichteten inmitten der Flaute auf Updates ihrer Programme. Der Zukauf würde Adobe einen neuen Umsatztreiber bescheren, der diese Probleme ausgleichen könnte. Omniture kassiert von seinen Kunden einen monatlichen Tarif, der auf den Besucherzahlen der Websites basiert. Daher ist Omniture nicht so anfällig für konjunkturelle Schwankungen wie Adobe. "Für Adobe gibt es keinen Weg, organisch zu wachsen. Daher ist dies ein kluger Schachzug", sagte der Analyst Trip Chowdhry von Global Equities Research.

Zeitgleich zum Omniture-Kauf gab Adobe für das dritte Quartal vor Sonderposten einen Rückgang des Gewinns auf 35 Cent je Aktie bekannt. Im Vorjahreszeitraum lag das Plus noch bei 50 Cent je Anteilsschein. Mit dem Ergebnis lag der Konzern knapp über den Markterwartungen. Adobe-Aktien fielen im nachbörslichen Handel um 4,5 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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