Airline-Chef entschuldigt sich Air Berlin prüft Partnerschaft mit Lufthansa
07.06.2017, 15:19 Uhr
Seit Jahren fliegt Air Berlin haarscharf an der Pleite vorbei.
(Foto: Paul Zinken/dpa)
Wenige Monate, nachdem Thomas Winkelmann das Steuer bei Air Berlin übernommen hat, deutet sich eine Allianz mit der Lufthansa an - Winkelmanns früherem Arbeitgeber. Der Air-Berlin-Chef fühlt mit seiner geplagten Kundschaft mit.
Air-Berlin-Chef Thomas Winkelmann fasst für die Rettung der hoch verschuldeten und von Verspätungen geplagten Airline eine erweiterte Partnerschaft mit der Lufthansa ins Auge. "Wir müssen 2017 einen Partner finden, und die Lufthansa ist einer von einigen möglichen", sagte der Manager der Wochenzeitung "Die Zeit". "Ich prüfe alles, was für Air Berlin Sinn ergibt und die Arbeitsplätze langfristig sichert."
Winkelmann, früherer Chef der Lufthansa-Tochter Germanwings, war im Februar von Deutschlands größter Fluggesellschaft auf den Chefsessel von Air Berlin gewechselt. Vorwürfe, er solle Air Berlin herunterwirtschaften, damit die Lufthansa die kleinere Rivalin schlucken kann, wies er zurück. "Das ist blanker Hohn. Ich habe einen Vertrag unterschrieben, und den will ich mindestens erfüllen."
Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat bereits offen Interesse an einer Übernahme von Air Berlin bekundet. Allerdings müssten dazu die Betriebskosten der Airline sinken, die Großaktionärin Etihad müsste die Schulden übernehmen und die Aufsichtsbehörden müssten zustimmen. Ein Teil von Air Berlin ist seit Februar bereits für die Lufthansa unterwegs. Der Konzern hat 38 Maschinen samt Personal für seine Töchter Eurowings und Austrian Airlines gemietet.
Winkelmann bat bei den Kunden von Air Berlin um Entschuldigung für die seit Monaten anhaltenden Probleme in seinem Unternehmen. "Mir tun die Verspätungen leid", sagte er der Zeitung. "Ich selbst ärgere mich schon schwarz über zehn Minuten Verspätung."
Quelle: ntv.de, mbo/dpa