Wirtschaft

Mit Billigfliegern aus der Kerosinfalle Air France tankt sich rot

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Fluggesellschaft Air France-KLM drohen die Tankrechnungen über den Kopf zu wachsen: Die ersten drei Monate des Jahres enden für den Lufthansa-Rivalen erneut im Minus. Mit neuen Rezepten versucht die Airline, zurück in die Gewinnzone zu fliegen.

Reibt sich die Augen: Alexandre de Juniac, Chef des französischen Teils des französisch-niederländischen Konzerns.

Reibt sich die Augen: Alexandre de Juniac, Chef des französischen Teils des französisch-niederländischen Konzerns.

(Foto: REUTERS)

Die französische-niederländische Fluggesellschaft Air France-KLM ist im ersten Quartal noch tiefer in die Verlustzone geflogen. Auch bessere Passagierzahlen hätten die rekordhohen Kerosinpreise und die Schwäche im internationalen Frachtgeschäft nicht ausgleichen können, teilte Air France-KLM mit.

Der operative Verlust wuchs stärker als erwartet auf 597 Mio. Euro an. Vor einem Jahr hatte Air France ein Minus von 403 Mio. Euro hinnehmen müssen. Der Nettoverlust blieb mit 368 Mio. Euro stabil.

Positive Entwicklungen konnte die Airline bei den Geschäftstätigkeiten vermelden: Der Umsatz stieg dagegen um sechs Prozent auf 5,65 Mrd. Euro. Analysten hatten mit einem operativen Minus von 560 Mio. Euro, einem Nettoverlust von 409 Mio. Euro und einem Umsatz von 5,53 Mrd. Euro gerechnet.

Air France-KLM
Air France-KLM 12,95

Die Fluggesellschaft befürchtet zudem, dass sich der operative Verlust im ersten Halbjahr noch ausweitet. Für das Gesamtjahr hält sie aber an ihren Zielen fest, weil der Sparkurs in der zweiten Jahreshälfte erste Früchte tragen soll.

Auswege aus der Kerosin-Krise

Das größte Problem des Konzerns bleiben die explodierenden Treibstoffpreise. Sie hatten auch der Lufthansa den Jahresauftakt vermasselt. Der operative Verlust stieg beim Wettbewerber aus Deutschland in den ersten drei Monaten auf 381 Mio. Euro. Vor einem Jahr hatten die Frankfurter ein Minus von 169 Mio. Euro verbucht. Die Kranich-Airline steuert mit einem Milliarden-Sparkurs und Stellenstreichungen gegen.

Einen strategischen Ausweg sehen die Fluggesellschaften offenbar im Niedrigpreis-Segment. Wie die Konkurrenz plant auch Air France-KLM die Gründung einer .

Air France denke über eine eigene Billigfluglinie unter dem Dach der mit KLM betriebenen Chartertochter Transavia nach, hatte Konzernchef Ende April der "Welt" erklärt. Ob dafür die Marke Transavia beibehalten werde, sei noch nicht entschieden.

Während Transavia von den Niederlanden aus auch Ziele von KLM anfliegt, haben sich die französischen Pilotengewerkschaften bisher erfolgreich dagegen gewehrt, dass Transavia von Frankreich aus dieselben Strecken wie Air France bedient.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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