Wirtschaft

CO2-Aufschlag bei Ryanair Air France verkleinert die Flotte

(Foto: dpa)

Das dürfte den Flugzeugbauern Airbus und Boeing überhaupt nicht gefallen: Die umsatzstärkste Fluggesellschaft Europas will im Kampf gegen die roten Zahlen auch bei der Anzahl der Maschinen sparen. Die sehr viel kleinere Ryanair kämpft derweil noch gegen Brüsseler Vorgaben zum Emissionshandel.

Die französische Fluggesellschaft Air France-KLM setzt den Rotstift an. Bis Ende 2014 solle etwa mit der Verkleinerung der Flugzeugflotte und einer Reduzierung der Personalkosten der Schuldenstand um zwei Milliarden Euro verringert werden, teilte die nach Umsatz größte Airline Europas mit.

Cockpit-Sektion einer Airbus A350: Airbus-Angestellte am Standort Montoir-de-Bretagne near Saint-Nazaire.

Cockpit-Sektion einer Airbus A350: Airbus-Angestellte am Standort Montoir-de-Bretagne near Saint-Nazaire.

(Foto: REUTERS)

Der ursprünglich geplante Kapazitätsausbau falle kleiner aus. Die Annahme mehrerer bestellter Maschinen von Boeing und Airbus werde verschoben - darunter sind auch zwei A380-Großraumflugzeugen. Das mit schwachem Geschäft kämpfende französisch-niederländische Unternehmen sicherte dem Hersteller, der EADS-Tochter Airbus, aber zu, seine Bestellung von 25 der neusten Airbus-Modelle A350 aufrechtzuerhalten.

Der Lufthansa-Konkurrent kündigte nach einer Reihe von Streiks zudem an, die Löhne und Gehälter 2012 und 2013 einzufrieren. Die Maßnahmen bilden den Auftakt eines politisch sensiblen Umstrukturierungsplan, der erst nach den französischen Präsidentenwahlen in rund drei Monaten abgeschlossen werden dürfte.

An der Börse reagierten Anleger zuversichtlich: Air-France-Aktien schossen mehr als 7 Prozent in die Höhe. Nach der schlechten Geschäftsentwicklung im Vergleich zu den Rivalen hatte Air France im Oktober seinen bisherigen Konzernchef vor die Tür gesetzt. Nun hoffen die Anleger darauf, dass der im Herbst auch auf den CEO-Sessel des Konzerns zurückgeholte Verwaltungsratschef Jean-Cyril Spinetta das Ruder herumreißen wird.

Billigflieger dreht am Preis

Eine weitere Nachricht aus der Branche lenkte Licht auf die Probleme, denen sich die Fluggesellschaften derzeit ausgesetzt sehen: Die Billigfluglinie Ryanair legt zusätzliche Kosten durch eine neue EU-Verordnung zum CO2-Emissionshandel auf die Passagiere um und schlägt bei den Preisen 25 Pence (30 Cent) pro Flug auf.

Vom 17. Januar an werde die zusätzliche Gebühr für jeden Flug und pro Passagier fällig, teilte Ryanair mit. Die Verordnung sei "verrückt", hieß es. Sie werde die Ryanair-Passagiere im Jahr 2012 zwischen 15 und 20 Mio. Euro kosten. Auch andere Fluggesellschaften hatten heftige Kritik geübt, dass durch die Emissionsrechte Kosten entstünden. Allerdings hatten sich die Ryanair-Mitbewerber für eine deutlich gemäßigtere Wortwahl entschieden.

"Ryanair ist der Ansicht, dass der europäische Flugverkehr nicht in den Emissionshandel miteinbezogen werden sollte, da er für weniger als 2 Prozent der CO2-Emissionen in der EU verantwortlich ist", erklärte Stephen McNamara von Ryanair. Weil andere Länder ihren Fluggesellschaften nicht den Handel mit Emissionsrechten vorschrieben, werde die europäische Wettbewerbsfähigkeit leiden.

Der Handel mit Verschmutzungsrechten ist ein Instrument für den Klimaschutz. Unternehmen erhalten dabei Emissions-Zertifikate, die sie zum Ausstoß einer bestimmten Menge des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) berechtigen. Nicht benötigte Papiere können zum Marktpreis weiterverkauft werden. Wer mehr CO2 ausstößt, muss Zertifikate zukaufen. Zum Jahresbeginn 2012 wurde auch der Flugverkehr in den Emissionshandel einbezogen.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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