Wirtschaft

Mit Frischhaltefolie gefesselt Aldi muss misshandelten Azubi entschädigen

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(Foto: picture alliance / dpa)

Raue Sitten: Vor zwei Jahren werden in Baden-Württemberg Lehrlinge beim Discounter Aldi von Kollegen gequält. Dabei ist unter den Tätern mindestens ein Vorgesetzter. Das Unternehmen zeigte sich entsetzt - und muss nun zahlen.

Der Discounter Aldi Süd muss einem von Mitarbeitern misshandelten ehemaligen Auszubildenden Schmerzensgeld zahlen. Das entschied die Auswärtige Kammer des Arbeitsgerichts Freiburg n Offenburg. Der Mann solle 500 Euro erhalten, sagte ein Sprecher des Gerichts und bestätigte einen Bericht der "Badischen Zeitung".

Es sei unstrittig, dass im Juni 2012 mehrere Aldi-Nachwuchskräfte in einem Lager in Mahlberg (Baden-Württemberg) mit Frischhaltefolie an Pfosten gefesselt und von anderen Mitarbeitern im Gesicht mit Stiften beschmiert wurden. Mindestens einer der Täter war laut Gericht nachweislich ein Vorgesetzter des Mannes. Deshalb müsse in diesem Fall der Arbeitgeber für das Verhalten haften.

Die Misshandlungsvorwürfe waren erstmals im Herbst 2013 bekannt geworden. Damals hatte sich Aldi "entsetzt" gezeigt. Die Verantwortlichen seien zur Rechenschaft gezogen worden. Zu dem Urteil wollte sich der Discounter am Mittwoch nicht äußern.

Der ehemalige Azubi hatte insgesamt 8000 Euro Schmerzensgeld gefordert. Da der Mann weder die Folgen der Schikane noch weitere ähnliche Vorfälle beweisen konnte, blieb das Gericht unter seiner Forderung. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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