Größter Börsengang seit Facebook Alibaba strebt auf das US-Parkett
07.05.2014, 02:45 UhrÜber die Plattformen des chinesischen Internetkonzerns Alibaba werden vier Fünftel des Online-Handels in der Volksrepublik abgewickelt. Nun strebt das schnell wachsende Unternehmen in New York an die Börse.
Chinas führender Online-Händler Alibaba hat nach mona telangen Planspielen nun offiziell den Startschuss für den wahrscheinlich größten Börsengang in der Technologiebranche gegeben. Der Konzern reichte nach eigenen Angaben bei der US-Börsenaufsicht SEC einen Antrag auf eine Neuemission in New York ein. Dies ist der erste Schritt in Richtung Gang auf das Parkett.
Als Emissionsvolumen nannte Alibaba zunächst lediglich eine Milliarde Dollar. Dieser Wert ist jedoch nur eine Schätzung des Unternehmens, um die Antragsgebühren zu berechnen.
Es könnte der größte Börsengang seit Facebook im Mai 2012 mit damals 16 Milliarden Dollar werden. Zu den Konsortialführern Alibabas zählen Deutsche Bank, Credit Suisse, Goldman Sachs, JP Morgan, Morgan Stanley und Citigroup. Den Geldhäusern winken bei dem IPO Gebühren in Höhe von geschätzt 300 Millionen Dollar.
Einen Termin für den Börsengang gibt es noch nicht. Alibaba machte auch keine Angaben zur Zahl der auszugebenden Aktien. Zuletzt hatten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen gesagt, dass Alibaba den Sprung auf das Handelsparkett im Sommer wagen wolle.
Große Bedeutung in China
Alibaba hatte bereits im März sein Vorhaben öffentlich gemacht. Analysten schätzen den Wert des Unternehmens auf bis zu 160 Milliarden Dollar. Die zwei größten Anteilseigner sind der US-Internetpionier Yahoo mit 22,6 Prozent und der japanische Telekomkonzern Softbank mit 34,4 Prozent. Gründer Jack Ma besitzt 8,9 Prozent. Yahoo muss im Zuge des Börsengangs etwa 40 Prozent seines Alibaba-Anteils verkaufen.
Die relative Unbekanntheit von Alibaba hierzulande täuscht über die Bedeutung des Konzerns in China mit seinen 1,35 Milliarden Einwohnern hinweg. Das Unternehmen mit rund 300 Millionen Kunden und 25.000 Beschäftigten wickelt rund 80 Prozent aller privaten Internet-Einkäufe in der Volksrepublik ab, die dieses Jahr auf ein Volumen von knapp 300 Milliarden Euro anschwellen dürften. Über Alibaba-Portale werden damit weitaus mehr Waren verkauft als bei Amazon und Ebay zusammen.
Laut vorläufigem Börsenprospekt wies Alibaba in den neun Monaten per 31. Dezember einen Nettogewinn von 2,8 Milliarden Dollar bei einem Umsatz von 6,5 Milliarden Dollar aus.
Quelle: ntv.de, wne/rts