Wirtschaft

Wilde Gerüchte um Tablet-Ableger Apple schweigt zum Mini-Pad

Die Uhrzeit auf dem iPad.

Die Uhrzeit auf dem iPad.

(Foto: Reuters)

Spekulationen um eine bevorstehende Großveranstaltung bei Apple zur Präsentation eines neuen Produkts versetzen Fans und Analysten in Unruhe: Die Hinweise verdichten sich, dass der kalifornische Konzern insgeheim an der Markteinführung einer neue iPad-Version arbeitet. Im Design-Streit mit den Schweizern gibt es unterdessen eine Einigung.

Das Original im Züricher Bahnhof.

Das Original im Züricher Bahnhof.

(Foto: REUTERS)

Der US-Technologiekonzern Apple will einem Medienbericht zufolge am 23. Oktober eine Miniversion seines Tablet-Computers iPad vorstellen. Quelle des in Fachkreisen Aufsehen erregenden Berichts ist der renommierte Tech-Blog "AllThingsD", der sich auf Angaben aus informierten Kreisen beruft. Anfang Oktober hatte bereits das " " ähnliche Angaben aus Branchenkreisen aufgegriffen.

Gerüchte über eine noch im Oktober bevorstehende Präsentation eines "Mini-iPad" kursieren schon seit Wochen. Nach Informationen des US-Magazins "Fortune" sollten die Einladungen dazu längst verschickt worden sein. Als wahrscheinlicher Verkaufsstart wurde die erste Novemberhälfte genannt.

Das Mini-iPad soll dem Bericht von "AllthingsD" zufolge eine Bildschirmdiagonale von 7,85 Zoll (etwa 19,83 Zentimeter) aufweisen. Zum Vergleich: Das Original misst in der aktuellen Version 9,7 Zoll. Das kommt in der neuesten Version auf 4 Zoll. Bislang seien jedoch nur wenige Details zu dem neuen Tablet durchgesickert, hieß es.

Mit einem Mini-iPad könnte Apple Beobachtern zufolge auf die wachsende Konkurrenz im Markt für Tablet-Computer reagieren. Die Rivalen Google und Amazon sind dort mit kleineren und günstigeren Produkten als das aktuelle iPad aktiv. Im vergangenen Monat hatte Apple die neue Generation seines Multimediahandys iPhone vorgestellt.

Schon bei früheren Erfolgsmodellen wie etwa dem iPod verfolgte Apple die Strategie, zuerst eine Produktlinie fest im Markt zu etablieren, bevor verkleinerte Varianten auf den Markt kommen. Ob der Konzern auch bei seinem wichtigsten Umsatzgaranten, dem iPhone, so vorgehen wird, ist unklar. Derzeit liegen keinerlei Hinweise auf eine abgespeckte Billig-Variante des revolutionären Apple-Smartphones vor.

Apple einigt sich mit der Eisenbahn

Der Konzern selbst hält sich zu den Spekulationen um ein Mini-iPad erwartungsgemäß bedeckt. Ein Apple-Sprecher lehnte einen Kommentar ab. An der New Yorker Börse lagen die Apple-Aktie im Verlauf leicht im Plus, und das in einem allgemein schwächeren Marktumfeld. Auch ohne offizielle Bestätigung oder Dementi schienen einige Anleger vorsorglich einzusteigen.

An ganz anderer Stelle konnte sich das kalifornische Unternehmen, das im Sommer dank seiner Verkaufserfolge zum aufgestiegen, über eine wichtige Vereinbarung freuen: Apple darf künftig das Design der bekannten Schweizer Bahnhofsuhr auf seinen Geräten verwenden und kann damit eine peinliche Plagiatsdebatte abwenden.

Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) schlossen mit dem kalifornischen Unternehmen eine Lizenzvereinbarung, die die Nutzung auf Geräten wie dem Tablet-Computer iPad oder dem iPhone erlaubt. Über die Höhe der Lizenzgebühr und andere Einzelheiten der Vereinbarung machten die Schweizer keine Angaben.

Hilfiker-Design einfach abgekupfert?

Die vom Schweizer Ingenieur im Jahr 1944 entworfene Bahnhofsuhr gilt als Designklassiker, der unter anderem in den Sammlungen des Museum of Modern Art in New York und des Design Museum in London zu finden ist. Sie zeichnet sich durch eine schlichte Gestaltung mit schwarzen Skalenstrichen auf weißem Grund und balkenförmigen, schwarzen Stunden- und Minutenzeigern aus. Ziffern sind darauf nicht zu finden.

1953 ergänzte Hilfiker die Uhr um den charakteristischen roten Sekundenzeiger in einer an eine Schaffnerkelle erinnernden Form aus dünnem Stab mit einer runden Scheibe am Ende. Die SBB besitzen nach wie vor die Rechte an der Uhr und hatten im Vormonat angekündigt, das Gespräch mit Apple zu suchen, nachdem im neuen Betriebssystem ein Symbol für eine Uhren-App auftauchte, das der Schweizer Bahnhofsuhr zum Verwechseln ähnlich ist.

Mondaine reagiert "überrascht"

Der Uhrenhersteller Mondaine, der seit 1986 die Lizenz zur Produktion von auf dem Designklassiker basierenden Uhren für den Massenmarkt innehat, ist eigenen Angaben zufolge nicht in die Vereinbarung eingebunden. "Als exklusiver Lizenznehmer sind wir überrascht, vom Lizenzabkommen zwischen der SBB und Apple zu hören," sagte Ronnie Bernheim, Mitbesitzer der Firma. Er wollte aber nicht sagen, ob er weitere Maßnahmen ergreifen will.

Apple ist dafür bekannt, seine Marken- und Patentrechte zu verteidigen. So fechten die Amerikaner etwa mit dem koreanischen Smartphone-Weltmarktführer vor verschiedenen Gerichten weltweit einen erbitterten Patentstreit aus.

Quelle: ntv.de, AFP/rts

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