Wirtschaft

Gewinneinbruch für das Jahr erwartet ArcelorMittal macht Verlust

Stahlabstich in der Stahlwerkshalle von ArcelorMittal in Hamburg.

Stahlabstich in der Stahlwerkshalle von ArcelorMittal in Hamburg.

(Foto: dpa)

Schlechte Zeiten für ArcelorMittal: Die europäische Krise und die stotternde chinesische Konjunktur machen dem Stahlgiganten schwer zu schaffen. Tiefrote Zahlen im dritten Quartal sind das Ergebnis. Die Stahlbranche leidet weltweit unter Überkapazitäten.

ArcelorMittal stehen weiterhin harte Zeiten bevor. Zu schaffen macht dem weltgrößten Stahlproduzenten vor allem das schlechte Geschäft in Europa. Aber auch läuft es nicht mehr rund. Im dritten Quartal brockte dies dem Konzern einen unerwartet hohen Verlust ein. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen mit Sitz in Luxemburg nun einen Gewinneinbruch um nahezu ein Drittel.

"Die ohnehin schon fragile Weltwirtschaft ist im dritten Quartal durch die Abschwächung in China zusätzlich beeinträchtigt worden", sagte Vorstandschef Lakshmi Mittal. Dies habe den Konzern, der für sechs Prozent der Stahlerzeugung weltweit steht, vor sehr schwierige Geschäftsbedingungen gestellt. Im vierten Quartal werde sich daran nichts ändern, malte der Manager ein düsteres Bild. ArcelorMittal nimmt nun die Anteilseigner in "Mithaft". Sie sollen im kommenden Jahr nur eine Dividende von 20 US-Cent erhalten, nahezu drei Viertel weniger als 2012.

In den drei Monaten per Ende September musste der ThyssenKrupp-Konkurrent einen Verlust von 709 Millionen Dollar hinnehmen, im Vorjahr stand noch ein Gewinn von 659 Millionen Dollar zu Buche. Analysten hatten zwar mit einem Einbruch gerechnet, sie gingen allerdings nur von einem Fehlbetrag von 230 Millionen Dollar aus. Zuletzt hatte die Gesellschaft im vierten Quartal 2011 rote Zahlen geschrieben.

Auch beim Umsatz floppte ArcelorMittal. Er sank um 18,5 Prozent auf 19,72 Milliarden Dollar und reichte damit nicht an die Markterwartung von 22,91 Milliarden Dollar heran. Der operative Gewinn, der von Analysten besonders beachtet wird, brach um gut 1 Milliarde auf 1,34 Milliarden Dollar ein. Für das Gesamtjahr erwartet der in Stahlkocher einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von etwa 7 Milliarden Dollar. Im Vorjahr waren es noch rund 10 Milliarden Dollar.

Europa macht Sorgen

In der EU halten sich Stahlverbraucher wie zum Beispiel die Autobauer wegen des unsicheren wirtschaftlichen Umfelds mit Käufen zurück. Daher dürfte die Stahlnachfrage in diesem Jahr in der Region um knapp 8 Prozent zurückgehen, erwartet ArcelorMittal.

In den ersten neun Monaten nahm sie bereits um rund 9,5 Prozent ab. Insgesamt liege die Nachfrage um etwa 28 Prozent unter der des Jahres 2007. Seinerzeit war Stahl heiß begehrt. Entsprechend wurden die Kapazitäten ausgebaut. Inzwischen ist dies ein Fluch. Die Branche leidet nun weltweit unter Überkapazitäten.

Wie es beim österreichischen Wettbewerber Voestalpine gelaufen ist, zeigt sich Anfang November. Der Konzern will seine Zahlen am 7. November veröffentlichen. ThyssenKrupp legt das Jahresergebnis Mitte Dezember vor.

Quelle: ntv.de, DJ

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