Kampf gegen die Staatspleite Argentinien erhält etwas Luft
27.06.2014, 10:23 Uhr
Argentiniens Präsidentin Cristina Fernandéz de Kirchner will eine weitere Staatspleite verhindern.
(Foto: dpa)
Das Tauziehen zwischen dem argentinischen Staat und Hedgefonds um die Zahlung von Staatsanleihen-Zinsen hält an. Die Südamerikaner bekommen nun aber etwas mehr Zeit. Die Situation ist aber weiter sehr kompliziert.
Im Schuldenstreit mit Hedgefonds hat Argentinien etwas Zeit gewonnen. Die Regierung in Buenos Aires wies zwar an, Staatsanleihen-Zinsen über 832 Millionen US-Dollar zu zahlen, die am Montag fällig werden. Das zuständige US-Gericht entschied aber, die Zahlung zu blockieren.
Damit erhält das südamerikanische Land nun eine 30-tägige Frist, um sich mit den Hedgefonds zu einigen. Diese hatten sich nicht an den beiden Schuldenschnitten beteiligt, die Argentinien 2005 und 2010 mit 93 Prozent seiner Gläubiger vereinbart hatte.
Das Oberste US-Gericht hatte zuletzt ein Urteil der Vorinstanz bestätigt, wonach der Staat erst die Hedgefonds auszahlen muss, bevor die anderen Gläubiger bedient werden können. Beide Zahlungen gleichzeitig kann sich Argentinien nach Angaben seines Wirtschaftsministeriums nicht leisten.
Letzte Pleite noch nicht lange her
Fließt das Geld nicht, wird das als sogenannter technischer Zahlungsausfall gewertet und Argentinien stünde erneut vor der Pleite. Der Streit wird vor US-Gerichten ausgefochten, weil die Staatsanleihen damals in Dollar unter amerikanischem Recht begeben wurden.
Argentinien war bereits 2001 zahlungsunfähig. Damals beliefen sich die Schulden auf fast 100 Milliarden Dollar. Mit einem Großteil der Gläubiger konnte sich Land 2005 und 2010 auf eine Umschuldung einigen.
Die Gläubiger verzichteten auf einen Großteil ihres Geldes. Rund sieben Prozent blieben aber hart und verlangen weiterhin den Nennwert der argentinischen Anleihen, die viele von ihnen nach der Pleite des Landes billig aufgekauft hatten.
Quelle: ntv.de, wne/dpa