Euro-Finanzminister tagen wieder Athen beginnt Schuldenrückkauf
03.12.2012, 09:46 Uhr
Zehn Milliarden Euro sollen für den Schuldenrückkauf in die Hand genommen werden.
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Griechenland schreitet zur Tat und startet den Schuldenrückkauf. Die Offerte an die Halter verschiedener Staatspapiere endet am kommenden Freitag. Ein Erfolg ist Voraussetzung für weitere Milliardenhilfen der internationalen Geldgeber. Die Euro-Finanzminister beraten heute erneut in Brüssel.
Griechenland hat die Bedingungen für seinen geplanten Schuldenrückkauf veröffentlicht. Den Haltern verschiedener Staatspapiere mit langen Laufzeiten werden Angebote von 30,2 bis 40,1 Prozent des ursprünglichen Wertes gemacht.
Die Offerte ende am 7. Dezember, teilte die zuständige staatliche Behörde PDMA in Athen mit. Ein Erfolg der Aktion ist Voraussetzung für die Freigabe weiterer Milliardenhilfen der internationalen Geldgeber an Athen.
Für den Schuldenrückkauf wird eine Summe von bis zu rund zehn Milliarden Euro angepeilt. Damit würde Griechenland nach Schätzungen von Experten eine Schuldenlast von bis zu 30 Milliarden Euro loswerden. Zuletzt hielten Privatanleger griechische Staatsanleihen im Volumen von etwa 62 Milliarden Euro.
Die Ergebnisse der Rückkaufaktion werden Mitte Dezember erwartet. Dann wollen die Euro-Finanzminister - voraussichtlich am 13. Dezember - und der Internationale Währungsfonds (IWF) über die Auszahlung weiterer Hilfen von rund 44 Milliarden Euro aus dem laufenden Rettungspaket entscheiden.
In Athen wird jedoch befürchtet, dass ausländische Privatanleger wie Hedgefonds in Erwartung höherer Gewinne das Angebot nicht annehmen werden. Finanzminister Stournaras hatte für diesen Fall in der vergangenen Woche über einen "Plan B" gesprochen, dessen Details er aber nicht bekanntgab.
Weitere Themen Zypern, Spanien und Portugal
Der griechische Schuldenrückkauf ist auch Thema der Sitzung der Euro- Finanzminister in Brüssel. Die Ressortchefs werden bei ihrem Treffen auch über das geplante Hilfsprogramm von etwa 17,5 Milliarden Euro für den Inselstaat Zypern beraten. Mit endgültigen Beschlüssen ist aber nicht zu rechen, da ein wichtiges Gutachten zur Lage des angeschlagenen Bankensektors noch fehlt.
Weiteres Thema der Abendsitzung sind Milliardenhilfen für spanische Krisenbanken. Nach den Worten von EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia sind für die Rettung von vier Geldhäusern, darunter die Großbank Bankia, insgesamt 37 Milliarden Euro nötig. Das Geld soll vom Euro-Rettungsschirm ESM kommen und an den staatlichen spanischen Bankenrettungsfonds Frob fließen.
Diskutiert werden dürften auch Forderungen Portugals nach niedrigeren Zinsen für die Hilfskredite aus dem Rettungsschirm EFSF. Nach den Erleichterungen für Griechenland pocht auch Lissabon erneut auf ähnliche Zugeständnisse. Zur Sprache kommen wird auch die Herabstufung der Kreditwürdigkeit der Rettungsfonds EFSF und ESM durch die US-Ratingagentur Moody's.
Quelle: ntv.de, dpa