Wirtschaft

Premier hat Reiseverbot Athen sucht neuen Finanzminister

Die neue griechische Regierung ist wegen zweier Krankheitsfälle nur bedingt einsatzfähig. Der designierte Finanzminister Rapanos reicht bei Ministerpräsident Samaras seinen Rücktritt ein, der sich derweil von einer Augenoperation erholt.

Vasilios Rapanos hat Gesundheitsprobleme.

Vasilios Rapanos hat Gesundheitsprobleme.

(Foto: AP)

Nach dem Amtsverzicht des designierten griechischen Finanzministers Vasilios Rapanos suchen die Chefs der drei griechischen Koalitionsparteien nach einem neuen Kassenhüter. Die Vorsitzenden der Konservativen, der Sozialisten und der Demokratischen Linken wollen dazu am Nachmittag zusammenkommen. Rapanos hatte am Montag erklärt, er werde sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nicht antreten. Er war am Freitag in Ohnmacht gefallen und wurde danach in einem Krankenhaus behandelt.

In seinem Rücktrittsgesuch schrieb Rapanos, sein Gesundheitsproblem sei nicht überwunden. Sein Zustand erlaube ihm nicht, seine Aufgaben zu erfüllen. Er bedauere sehr, dass er das Angebot, Finanzminister zu werden, ablehnen müsse. Das Finanzressort wird vorerst weiterhin vom bisherigen Interimsminister Giorgos Zanias geführt. Er ist ein erfahrener Funktionär und hatte bei allen Verhandlungen über die Finanzprobleme Griechenlands teilgenommen.

Rapanos' chronisches Gesundheitsproblem war in Athen bekannt. Seit Tagen gab es aber auch Gerüchte, wonach er auch unzufrieden mit der Zusammensetzung des Teams sei, das ihm bei seinen Aufgaben helfen sollte. Rapanos wollte demnach lieber ihm vertraute Technokraten im Finanzministerium sehen als Politiker. Dies sei ihm jedoch verweigert worden. Offiziell wurden diese Gerüchte nicht kommentiert.

Troika verschiebt Besuch

Wegen Gesundheitsproblemen waren am Wochenende sowohl der Ministerpräsident als auch der Finanzminister ausgefallen, was die Verhandlungen um die Bedingungen für das Rettungspaket weiter verzögert. Die Troika der internationalen Gläubiger war gezwungen, ihren Besuch in Athen zu verschieben. Die Delegation mit Vertretern der EU-Kommission, des Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Zentralbank will im Laufe der Woche bekannt geben, wann sie wieder nach Griechenland reist.

Ministerpräsident Samaras wird auch nicht am EU-Gipfel Ende der Woche teilnehmen können. Nach einer Augenoperation am Wochenende hat er noch ärztliches Reiseverbot. Die griechische Delegation wird nun von Staatspräsident Karolos Papoulias angeführt. Dass zwei der wichtigsten griechischen Politiker beim Rat der Europäischen Union in dieser Woche fehlen, dürfte es dem Land nicht gerade leichter machen, die zugesagten Sparauflagen zu lockern.

Quelle: ntv.de, jga/dpa/rts

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