"Dreamliner" in der Reparatur Auch Boeing bekommt Probleme
06.02.2012, 15:37 Uhr
Boeing 787 "Dreamliner": Es gibt ein Problem, aber der US-Konzern schweigt sich noch dazu aus, welches.
(Foto: REUTERS)
Um Treibstoff zu sparen, müssen Flugzeuge leichter werden. Statt Aluminium kommen deshalb immer mehr Teile aus Kohlefaser zum Einsatz. Allerdings bedeutet das Neuland für die Hersteller: Airbus kämpft seit Wochen mit Haarrissen an den A380-Tragflächen. Nun räumt auch Boeing Probleme ein. Betroffen ist der "Dreamliner".
Nicht nur Airbus hat Probleme mit seinem Prestigeflieger A380, auch der US-Konkurrent Boeing räumt Schwierigkeiten bei seinem hochmodernen Langstreckenflieger ein: Bei der Produktion des "Dreamliners" sei etwas schiefgelaufen, das Problem aber erkannt und die Reparatur mache Fortschritte, erklärte der US-Flugzeugbauer. Wie die EADS-Tochter Airbus im Zusammenhang mit den Haarrissen am A380 betonte aber auch Boeing, dass die Flugzeuge sicher seien.
Nach einem Bericht der in Sachen Boeing meist gut informierten "Seattle Times" halten Kohlefaserteile im hinteren Rumpfbereich nicht richtig zusammen. Das Fachmagazin "Flightglobal" berichtete von mindestens drei Maschinen, die betroffen seien. Boeing selbst gab keine Details preis.
Kohlefaser statt Aluminium
Die Verbundmaterialien, die beim 787 "Dreamliner" erstmals bei einem Verkehrsjet großflächig zum Einsatz kommen, hatten Boeing schon so manchen Ärger bereitet und milliardenschwere Mehrkosten verursacht. Das Flugzeug wurde erstmals im September mit mehr als drei Jahren Verspätung ausgeliefert.
Bislang wurden Flugzeuge zum überwiegenden Teil aus Aluminium gefertigt. Die Hersteller müssen mit Kohlefaserteilen erst noch Erfahrungen sammeln. Das Material wird eingesetzt, weil es leichter ist als Alu, was in Zeiten steigender Spritpreise bei den Fluggesellschaften gut ankommt. Bislang fliegt nur die japanische All Nippon Airways den "Dreamliner". Air Berlin hat 15 Maschinen bestellt.
Airbus hat zu kämpfen
Beim Airbus A380 gab es mehrere Meldungen über feinste Risse in den Tragflächen des Riesenfliegers. Die europäische Flugsicherheitsbehörde ordnete eine Untersuchung der Haarrisse an. Die EADS-Tochter hatte als Ursache für die Haarrisse eine Kombination aus Mängeln bei Design und Fertigung der Tragflächen angegeben und zugleich bekräftigt, dass die Maschinen trotz dieses Problems sicher seien.
"Wir haben bei diesem Flugzeug ein wenig die Grenzen antesten müssen", meinte Airbus-Manager Tom Williams mit Blick auf neue Fertigungsmethoden, bei der etwa Aluminium und Faserverbundstoffe kombiniert werden mussten. Es handele sich aber auf keinen Fall um Ermüdungserscheinungen.
Quelle: ntv.de, bad/dpa