Minusmonat Nummer sieben Maschinenbau vermisst Aufträge
03.07.2012, 11:31 Uhr
Der Auftragseingang dient als Gradmesser zur Einschätzung der gesamtwirtschaftlichen Lage.
(Foto: dapd)
Die Nachfrage nach Produkten aus dem Maschinenbau - einer Paradedisziplin des deutschen Mittelstands - schwächt sich im Frühsommer weiter ab. Experten des Branchenverbands VDMA erkennen erste Anzeichen für eine Trendwende.
Die deutschen Maschinenbauer haben im Mai den siebten Monat in Folge weniger Aufträge erhalten. Unter dem Druck der Schuldenkrise im Euroraum gingen im Mai bei den mittelständisch geprägten Betrieben real sechs Prozent weniger Bestellungen ein als ein Jahr zuvor. Der Branchenverband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) machte dennoch Licht am Ende des Tunnels aus.
"Im Mai 2012 lag der Auftragseingang im in Deutschland mit sechs Prozent weiterhin unter Vorjahresniveau", erklärte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Damit sei der Mai aber deutlich besser gelaufen als der April. Für diesen Monat hatten die VDMA-Experten ein Auftragsminus von elf Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres errechnet.
Hoffnungsschimmer am Horizont
Ein mögliches Anzeichen für eine Trendwende erkannte der Verband bei der Nachfrage aus den Nicht-Euro-Ländern. Mit einem Minus von drei Prozent scheine hier im Mai die Talsohle durchschritten zu sein. "Die Inlandsorders könnten kurz davor stehen", sagte Wiechers.
Mau sieht es dagegen immer noch in den Euro-Ländern aus: Die Nachfrage aus dem gesamten Euro-Raum schwächte sich im Mai nochmals um sieben Prozent ab. In dem von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten Dreimonatszeitraum März bis Mai sanken die Auftragseingänge um sechs Prozent; die Inlandsaufträge lagen mit neun Prozent im Minus, die Auslandsaufträgen mit fünf Prozent.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts