Wirtschaft

VW läutet Ende ein Aus für den Ur-Golf

Ein Mitarbeiter montiert einen Volkswagen Golf 1 im südafrikanischen VW-Werk Uitenhage.

Ein Mitarbeiter montiert einen Volkswagen Golf 1 im südafrikanischen VW-Werk Uitenhage.

(Foto: dpa)

Dem meistverkauften Auto aller Zeiten droht das Aus. Für den nur noch in Südafrika produzierten Golf Typ 1 - eckig, kantig, geräumig - will der Volkswagen-Konzern in Johannesburg "das Schlusskapitel des Volkswagen Citi Golf" auf einer Pressekonferenz vorstellen. Bereits zuvor hatte die Werksleitung in Uitenhagen (bei Port Elizabeth) signalisiert, dass es zum Produktionsende des 1974 erstmals in Deutschland auf den Markt gekommenen Ur-Golfs noch ein aufwendiges Sondermodell sowie diverse Aktionen geben soll. Am Kap lief er 1978 erstmals vom Band.

Unter dem Namen "Citi Golf" gilt der kleine Flitzer dort noch immer als einer der populärsten Kleinwagen und gehört beharrlich weiter zu den zehn meistverkauften Kleinwagen des Landes. Denn der Ur-Golf mit der veralteten Technik hat dort noch immer ein sehr jugendliches Image. Nicht nur zahlreiche Touristen aus aller Welt schätzen den Kleinwagen als preiswertes Fortbewegungsmittel, sondern auch viele Studenten - der Kaufpreis für das Einsteigermodell liegt bei unter 10.000 Euro. Technisch ist der Ur-Golf aber seit seiner Einführung in Südafrika 1978 nahezu unverändert geblieben.

VW richtet sich neu aus

Als Zugeständnis an die Moderne gab es zuletzt immerhin aber noch einen Airbag. Der Ur-Golf mit seinem eckigen Design hatte einst mit seinem Frontmotor den legendären VW-Käfer von der Spitzenposition verdrängt und war schnell zum Marktführer seiner Klasse geworden. Keine Käferrundungen mehr, sondern klares, eckiges Design-Konzept. Karosserie-Stylist Giorgio Giugiaro zeichnete für das Design mit verantwortlich. Das Modell wurde schon 1976 in Deutschland ein Bestseller, im Oktober 1976 waren bereits eine Million Exemplare verkauft.

Der Grund für das Auslaufen des veralteten Modells ist neben der veralteten Technik auch eine Neuausrichtung der VW-Produktion in Südafrika. Das VW-Werk in Uitenhage soll sich ab dem kommenden Jahr nur noch auf die Produktion von zwei Kleinwagen beschränken und hat dafür in den vergangenen zwei Jahren rund 275 Mio Euro in die Werks-Modernisierung investiert. Die Exportzahlen sollen von bisher 40.000 Fahrzeugen (2008) auf bis zu 60.000 Autos und mittelfristig knapp 90.000 Wagen gesteigert werden. Bisher werden in Uitenhage die Modelle Jetta, Polo und CitiGolf montiert.

Quelle: ntv.de, Ralf E. Krüger, dpa

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