Optimistischer als Bundesregierung BDI bleibt bei seiner Prognose
08.04.2013, 13:18 UhrDie Bundesregierung und die Wirtschaftsweisen erwarten für 2013 nur ein geringes Wachstum. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sieht dagegen gute Chancen für den Aufschwung. Trotz Unebenheiten in der Eurozone bestätigt BDI-Chef Grillo die Prognose von 0,8 Prozent.

Zuversicht, aber keine Garantie für ein robustes Wachstum in Deutschland.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die deutsche Industrie setzt dank anziehender Investitionen auf ei ne bessere Konjunktur. "Wir sehen gute Chancen, dass die Wirtschaft im Laufe des Jahres deutlich an Fahrt gewinnt", sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Ulrich Grillo, auf der Hannover Messe. Er gehe von bis zu 0,8 Prozent Wachstum aus und bekräftigte damit die Prognose seines Verbandes.
Der BDI ist deutlich optimistischer als die Bundesregierung, die nur ein Plus von 0,4 Prozent erwartet. Zuletzt hatten die Wirtschaftsweisen wegen der Konjunkturdelle Ende vorigen Jahres ihre Prognose für 2013 sogar auf 0,3 Prozent mehr als halbiert.
Der BDI sieht trotz seiner Zuversicht keine Garantie für robustes Wachstum. Denn Voraussetzung dafür sei, dass es keine neuen Turbulenzen in der Eurozone gebe und dass die Energiewende vorankomme. Zudem dürfe die Wirtschaftspolitik nicht den "vordergründigen Versuchungen des Wahlkampfs" erliegen, mahnte Grillo.
Klare Rahmenbedingungen für Investoren verlangt
Positive Konjunkturimpulse erwartet der BDI nicht nur von einer stabilen Binnennachfrage, sondern auch aus dem Ausland - vor allem aus den USA und China. Für dieses Jahr rechnet die Industrie mit einem Exportplus von 3,5 Prozent. Dies werde dazu führen, dass die Firmen auch wieder mehr für Maschinen und Anlagen ausgeben, sagte Grillo.
Die Unternehmen bräuchten "intelligente Rahmenbedingungen" und mehr Vertrauen in die Wirtschaftspolitik. "Das sehe ich derzeit zu selten", kritisierte Grillo und verwies auf die Debatte um die Vermögen- und die Erbschaftsteuer, die Erhöhung der Einkommensteuer, um Mindestlöhne und Managergehälter. Besonders besorgt seien Unternehmer über die Einführung einer Vermögensteuer, wie sie die SPD plane.
Die Zypern-Krise habe deutlich gemacht, dass der Euroraum seine Probleme längst nicht gelöst habe. "Wiedererlangtes Vertrauen in Europa darf nicht leichtfertig verspielt werden", sagte Grillo. Ein Erlahmen der Reformen sei die größte Gefahr. Nötig sei vor allem ein klares "Konzept für Wachstum und Beschäftigung in Europa", gerade in den Krisenländern. Wachstum gelinge aber nicht über Ausgabenprogramme, sondern durch bessere Rahmenbedingungen für private Investitionen.
Quelle: ntv.de, wne/rts