Zwei-Millionen-Marke im Blick BMW jagt eigene Rekorde
13.03.2014, 12:15 Uhr
Bei BMW lässt Rekorde nicht alt werden.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Autobauer BMW bleibt sich treu: Einmal mehr vermelden die Bayern glänzende Geschäftszahlen. Absatz, Gewinn und Dividende erreichen neue Höchststände. Und so soll es weitergehen. Allerdings erwartet der Markt das auch.
Der Autohersteller BMW reiht die Rekordjahre aneinander. Einmal mehr vermelden die Münchener glänzende Geschäftszahlen. Nie zuvor wurden mehr Autos verkauft, ein höherer Gewinn eingefahren und die Aktionäre derart üppig bedacht. Unter dem Strich verdiente der Dax-Konzern 5,34 Milliarden Euro. Das waren 4,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das Vorsteuerergebnis legte auf 7,91 Milliarden Euro zu.
Einzig der starke Euro trübte etwas das Ergebnis. Trotz des Rekordumsatzes nahm der Autobauer mit 76,1 Milliarden Euro etwas weniger ein. Erwartungsgemäß drückten Investitionen auf das operative Ergebnis, das vor Zinsen und Steuern deshalb um 3,5 Prozent 7,99 Milliarden Euro nachgab. Die Marge im Automobilbereich lag mit 9,4 Prozent jedoch in der oberen Hälfte des Zielkorridors von 8 bis 10 Prozent.
Das sind weniger als die 10,8 Prozent aus dem Jahr zuvor und weniger als die 10,1 Prozent des Konkurrenten Audi. Bei Daimler, dem dritten im Bunde, der 2020 die Nummer Eins im Premiumsegment sein will, blieb pro verkauftem Wagen deutlich weniger hängen: Die Pkw-Sparte Mercedes-Benz warf 2013 eine Rendite von 6,2 Prozent ab.
BMW gab viel Geld aus für den Bau des Elektroautos i3 samt teurer Werbekampagne, für neue Modelle und für Preisnachlässe, die sich die Branche im krisengeschüttelten Europa eingebrockt hat. Das Unternehmen kompensierte die Rückgänge im Autosegment mit höheren Gewinnen in den Sparten Motorrad und Finanzdienstleistungen.
Alle Marken mit Rekordverkäufen
Weltweit brachte das Unternehmen im vergangenen Jahr mit knapp 1,96 Millionen BMW, Mini und Rolls-Royce 6,4 Prozent mehr Fahrzeuge an die Kunde als im Jahr zuvor. Dabei erklommen alle Marken neue Höchstwerte.
Auf dem größten Absatzmarkt Europa lagen die Verkäufe mit 859.546 Einheiten leicht unter dem Vorjahresniveau. Dagegen konnten in Asien erstmals mehr als eine halbe Million Fahrzeuge abgesetzt werden - allein in China waren es mehr als 390.000. In der Region Amerika wurden den Angaben zufolge knapp 464.Automobile an die Kunden übergeben - ebenfalls ein Plus. Un noch einen Rekordwert hat BMW auf Lager: Nie zuvor wurden mehr Motorräder ausgeliefert - insgesamt waren es 115.215 Stück.
Angesichts der Rekordgeschäfte schlagen Vorstand und Aufsichtsrat vor, die Dividende um jeweils zehn Cent auf 2,60 Euro je Stammaktie und auf 2,62 je Vorzugsaktie anzuheben. Auch dies seien neue Höchstwerte.
Insgesamt schüttet der Autobauer mehr als 1,7 Milliarden Euro aus Die drei Großaktionäre Johanna Quandt, Stefan Quandt und Susanne Klatten halten zusammen 46,7 Prozent der Stammaktien und werden damit gemeinsam knapp 731 Millionen Euro an Dividendenzahlungen kassieren, sofern die Hauptversammlung wie erwartet zustimmt. Damit brachte die Beteiligung an dem Münchner Oberklasse-Hersteller der Familie Quandt in den vergangenen drei Jahren mehr als zwei Milliarden Euro ein. Deren Mitglieder Susanne Klatten und Stefan Quandt sollen - wie weitere Aufsichtsräte - ihre Mandate für fünf Jahre verlängert bekommen.
Verhaltene Marktreaktion
Im laufenden Jahr will BMW den weltweiten Absatz erneut steigern. "Voraussichtlich werden wir dabei die Marke von zwei Millionen Fahrzeugen übertreffen", sagte Konzernchef Norbert Reithofer. Nötig ist dazu nur ein Plus von knapp zwei Prozent. Dann wäre das eigentlich erst für 2016 ausgerufene Ziel erreicht. In der Branche wird für die Pkw-Märkte weltweit 2014 etwas mehr Wachstum erwartet; die Nachfrage nach teuren Limousinen und Geländewagen der Oberklasse dürfte dabei kräftiger anziehen.
An der Börse geht es mit dem Papier indes langsamer als bei der VW-Aktie nach oben. Die Aktie legt 2,9 Prozent zu, nachdem die Ergebnisse besser als erwartet ausgefallen sind. "Im Prinzip liegen alle Gewinnziffern über Erwartung", sagt ein Händler. Die VW-Papiere allerdings schaffen ein Plus von mehr als vier Prozent.
Vor allem das Ebit im vierten Quartal sei deutlich besser ausgefallen. Der Dividendenvorschlag liege noch gerade so im erwarteten Rahmen. Leicht positiv sei jedoch die Absatzprognose. Per Saldo seien die Zahlen durch die Bank gut für einen steigenden Aktienkurs. "Nur der Überraschungseffekt wie bei VW fehlt etwas", sagte der Händler. Daher dürften VW für einige Zeit BMW outperformen.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ