Gegen US-Sanktionen verstoßen? BNP muss Milliarden zahlen
30.05.2014, 06:27 Uhr
Das Mangement der BNP Parisbas hofft, die Strafe noch zu drücken.
(Foto: Reuters)
Das wird teuer: Die US-Behörden verlangen von der BNP Paribas eine Milliardenstrafe. Die Großbank soll gegen Wirtschaftssanktionen verstoßen haben. Deren Management versucht, mit einer geringeren Summe als gefordert davonzukommen.
Der französischen Großbank BNP Paribas droht in den USA eine weitaus höhere Strafe wegen mutmaßlicher Verstöße gegen US-Sanktionen als bislang angenommen. Das US-Justizministerium peile mehr als zehn Milliarden Dollar an, berichtete das "Wall Street Journal" und berief sich dabei auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Es würde sich um eine der höchsten Strafzahlungen handeln, die eine Bank jemals zahlen musste. Eine Sprecherin der Bank lehnte eine Stellungnahme ab.
Allerdings dürfte es noch Wochen bis zu einer Entscheidung darüber dauern, schreibt die Zeitung weiter. Auch könne der endgültige Betrag erheblich geringer sein. Die Bank sei bereit, acht Milliarden Dollar zahlen, hieß es mit Blick auf entsprechende Verhandlungen.
Keine Existenzgefahr
Noch vor Wochen war von möglichen Strafzahlungen von höchstens fünf Milliarden Dollar die Rede. Die US-Behörden werfen der Bank vor, bei Geschäften mit Staaten wie Iran, Kuba und dem Sudan jahrelang gegen US-Sanktionen verstoßen zu haben. Falls sich beide Seiten nicht einigen, könnte BNP Paribas das Recht entzogen werden, Geld in die USA oder aus den USA ins Ausland zu transferieren.
Die Bank würde eine hohe Strafzahlung verkraften. Sie hatte zuletzt einen Börsenwert von 90 Milliarden Euro und eine Eigenkapitalquote von mehr als zehn Prozent.
Quelle: ntv.de, jga/dpa/rts/AFP