Nachdem sie ihren Jahresgewinn praktisch verdoppelt hat, schüttet die französische Großbank BNP Paribas Bonuszahlungen von einer halben Milliarde Euro an ihre Händler aus. Weitere 500 Mio. Euro für insgesamt 4000 Angestellte seien vorerst zurückgestellt und würden nur gezahlt, wenn auch in den kommenden Geschäftsjahren gute Ergebnisse erzielt würden, teilte Bank-Chef Baudouin Prot in Paris mit. Dies entspreche den internationalen Vereinbarungen zum Umgang mit Bonuszahlungen, die von der G-20-Gruppe der Industrie- und Schwellenländer als Reaktion auf die Finanzkrise getroffen worden waren.

Die BNP Paribas hatte im August einen Sturm der Entrüstung in Frankreich ausgelöst, als sie alleine für das erste Halbjahr eine Milliarde Euro für Bonuszahlungen zurückstellte. Prot betonte nun, es sei bei schlechter Geschäftsentwicklung möglich, dass die zweite Hälfte der Milliarde für das Gesamtjahr 2009 nicht gezahlt werde.

Frankreich hatte im Dezember als Gegenleistung für die Milliardenhilfen des Staates an die Banken eine einmalige Steuer auf Bonuszahlungen für 2009 beschlossen. Sie liegt bei 50 Prozent des ausgeschütteten Betrags, wenn die Bonuszahlungen 27.500 Euro übersteigen.

Im vergangenen Jahr konnte die BNP Paribas ihren Gewinn trotz der Finanzkrise um 93 Prozent auf 5,83 Mrd. Euro steigern, wie sie erklärte. Dazu vor allem beigetragen habe die Finanz- und Investmentsparte, wo sich viele Mitarbeiter jetzt über einen Bonusregen freuen können. 2008 hatten die Händler der BNP Paribas wegen der Krise dagegen keinerlei Boni bekommen.

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