Ölpest kostet gewaltig BP schafft Treuhandkonto
09.08.2010, 17:23 UhrMehr als 30 Milliarden US-Dollar wird BP die Ölpest im Golf von Mexiko wohl kosten. Früher als erwartet beginnen die Briten mit dem Einrichten eines Treuhandkontos. Dieses soll einen Umfang von 20 Milliarden Dollar haben. Damit sollen Schäden finanziell beglichen werden.

Die Ölpest hat für BP ein sehr teures Nachspiel.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Ölkonzern BP hat ein 20 Milliarden US-Dollar schweres Treuhandkonto eingerichtet, um damit Forderungen aus der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko zu begleichen. Früher als erwartet wollen die Briten zudem eine anfängliche Einlage von drei Milliarden Dollar leisten. Weitere zwei Milliarden Dollar sollen im vierten Quartal des laufenden Jahres folgen. Danach werden pro Vierteljahr 1,25 Milliarden Dollar eingezahlt, bis die Gesamtsumme von 20 Milliarden Dollar erreicht ist.
"Ziel des Treunhandkontos ist es, den von der Ölkatastrophe Betroffenen und den Steuerzahlern in den USA zu versichern, dass wir hinter unserer Verantwortung stehen", sagte der designierte BP-Chef Bob Dudley. Dass BP die erste Einlage früher als ursprünglich geplant erbringe, unterstreiche den Wunsch des Konzerns, für entstandene Schäden aufzukommen.
Als Treuhänder seien der frühere New Yorker Bezirksrichter John S. Martin und Kent Syverud, der Dekan der juristischen Fakultät der Universität von Washington, ernannt worden, teilte BP weiter mit. Die Citigroup fungiere als Zahlstelle.
Riesiger Quartalsverlust
BP hat bisher mehr als sechs Milliarden Dollar wegen der Ölpest ausgegeben. Die Kosten der Katastrophe beliefen sich bisher auf 6,1 Milliarden Dollar, teilte das Unternehmen weiter mit. Das Geld sei für den Kampf gegen das austretende Öl sowie für Hilfen an die Betroffenen ausgegeben worden. Der Konzern hatte vor kurzem mitgeteilt, er rechne mit Belastungen in Höhe von insgesamt 32,2 Milliarden Dollar durch die Katastrophe im Golf von Mexiko.
Allein im zweiten Quartal wies das Unternehmen einen Verlust von 16,9 Milliarden Dollar aus, den höchsten in der britischen Wirtschaftsgeschichte. Der Konzern will sich in den nächsten anderthalb Jahren von Vermögen im Wert von rund 30 Milliarden Dollar trennen, um die Kosten schultern zu können.
Quelle: ntv.de, wne/DJ/AFP