Wirtschaft

Unkenntnis und Unzuverlässigkeit Bafin greift bei Banken durch

Je größer die Bank, desto größer die Sachkenntnis der Manager und Aufsichtsräte. So sollte es sein. Aber die Bafin kommt zu einem anderem Schluss: Sie beruft zahlreiche Kandidaten für die Aufsichtsgremien der Institute deshalb ab. Ein weiterer Grund sind Vorstrafen wegen Vermögensstraftaten.

Die Skyline der Bankenstadt Frankfurt am Main: Seit August 2009 kontrolliert die Bafin die Aufsichtsräte von Banken, vor allem solche, die einen Posten neu besetzen sollen.

Die Skyline der Bankenstadt Frankfurt am Main: Seit August 2009 kontrolliert die Bafin die Aufsichtsräte von Banken, vor allem solche, die einen Posten neu besetzen sollen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Bankenaufsicht Bafin hat bis Ende des vergangenen Jahres 20 Kandidaten für die Aufsichtsgremien von Banken abberufen.Die Behörde habe sie aus verschiedenen Gründen nicht für fähig befunden, einen Aufsichtsratsposten zu begleiten, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Finanzkreise. Insgesamt nahmen die Bankenaufseher zwischen August 2009 und Ende 2010 rund 4000 neue Aufsichtsräte unter die Lupe, wie  ein Bafin-Sprecher bestätigte.

Die offizielle Zahl der abberufenen Kandidaten werde die Bundesanstalt im kommenden Monat bekannt geben.

Vorbestrafte Aufsichtsräte?

Die Mehrheit der abgelehnten Kandidaten scheiterte demnach entweder aufgrund mangelnder Sachkunde oder aufgrund von fehlender Zuverlässigkeit. Die erforderte Sachkenntnis steige, je größer das Institut ist. "Nur bis zu einer gewissen Größe der Bank kann man sie sich nachträglich noch aneignen", sagte der Sprecher.

Als unzuverlässig stufe die Bafin diejenigen Aufsichtsräte ein, die wegen Vermögensstraftaten vorbestraft seien. Auch könnten die Bankenaufseher aufgrund eines Interessenkonflikts des Kandidaten dessen Zuverlässigkeit in Abrede stellen.Das sei etwa der Fall, wenn der Kandidat selbst Kreditnehmer der Bank und sein Kredit ausfallgefährdet sei.

Seit August 2009 kontrolliert die Bafin die Aufsichtsräte von Banken, vor allem solche, die einen Posten neu besetzen sollen. Der Finanzaufsicht ist es seitdem möglich, Gremienmitglieder von ihren Posten abzuberufen.

Quelle: ntv.de, AFP

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