Drastischer Stellenabbau Bahn-Gewerkschaft fordert den Bund
09.10.2015, 17:41 Uhr
Entscheidungen fallen erst im Dezember bei der Aufsichtsratssitzung.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Bahn will in der Gütersparte Tausende Stellen streichen. Die Gewerkschaft EVG schlägt Alarm. Das Vorhaben sei eine Bankrotterklärung. Nun soll sich der der Bund als Eigentümer Berlin erklären.
Die Bahn-Gewerkschaft EVG schlägt wegen des geplanten Abbaus Tausender Stellen Alarm und verlangt ein Machtwort des Bundes. Die Überlegungen für die Sanierung der Güterbahn seien eine "verkehrspolitische Bankrotterklärung", sagte der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Alexander Kirchner in Berlin. Was da mit der Streichung von Arbeitsplätzen und der Schließung von Verladestellen diskutiert werde, sei ungeheuerlich und werde auf Widerstand stoßen.
Die Regierungskoalition habe beschlossen, insbesondere den Schienen-Güterverkehr zu stärken. "Wir erwarten von der Bundesregierung deshalb konkrete Aussagen, wie sie dieses Ziel erreichen will." Nach Angaben aus der Bahn wird wegen des Konzernumbaus und der geplanten Stellenstreichungen Anfang November der Aufsichtsrat zu einer Sondersitzung zusammenkommen.
5000 Arbeitsplätze in Gefahr
Die Projektgruppe "Zukunft Bahn", bei der auch die Unternehmensberatung McKinsey mitwirkt, solle dann ihre Pläne vorstellen. Geleitet wird sie von Vize-Konzernchef Volker Kefer, Personen- und Güterverkehrsvorstand Berthold Huber sowie Personalvorstand Ulrich Weber. Entscheidungen würden wie vorgesehen erst bei der Aufsichtsratssitzung im Dezember fallen, hieß es.
Angesichts des Ausmaßes der Einschnitte beim Staatsunternehmen müsse aber bereits vorher diskutiert werden, um im Dezember beschließen zu können. Nach Angaben aus Konzernkreisen peilt die Bahn im Zuge ihres Sanierungskurses den Abbau Tausender Arbeitsplätze an. Allein bei der schwer angeschlagenen Güterbahn sei die Streichung von bis zu 5000 Arbeitsplätzen im Gespräch.
Dies wäre fast ein Drittel der Belegschaft von Europas größtem Schienen-Güterverkehrsunternehmen. Die Bahn hatte von Gedankenspielen gesprochen, die nicht mit dem Vorstand abgestimmt seien.
Quelle: ntv.de, jki/rts