Wirtschaft

Drohende Warnstreiks Bahn attackiert GDL

Kontrahenten: Claus Weselsky (links) und Ulrich Weber.

Kontrahenten: Claus Weselsky (links) und Ulrich Weber.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Deutsche Bahn hat den Eskalationskurs der Lokführergewerkschaft GDL im Streit um einen Rahmentarifvertrag scharf kritisiert und die angekündigten Warnstreiks verurteilt. "Es gibt keinen sachlichen Grund, die DB und ihre Kunden zu bestreiken", heißt es in einem Schreiben von Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber an GDL-Chef Claus Weselsky.

In "sehr weit gediehenen Tarifverhandlungen" seien Forderungen der GDL bereits vielfach erfüllt. Dass sie die Verhandlungen dennoch für gescheitert erklärt habe, lasse nur den Schluss auf taktische Gründe zu. "Das ist besonders mit Blick auf unsere Kunden nicht akzeptabel und angesichts der Verhandlungsfortschritte ein Affront."

Die GDL hat Warnstreiks beschlossen, zu denen nach einem Protesttag am kommenden Mittwoch aufgerufen werden soll. Über Orte und Zeiten will sie "rechtzeitig vorher" informieren. Die GDL strebt einen Rahmentarifvertrag an, der einheitliche Standards für alle 26.000 Lokführer im Nah-, Fern- und Güterverkehr festschreiben soll. Verhandlungen mit der bundeseigenen DB sowie den sechs Privatbahnen Abellio, Arriva, Benex, Keolis, Veolia und Hessische Landesbahn hatte sie für gescheitert erklärt.

Weber hielt der GDL eine "Verweigerungshaltung" vor. Forderungen nach Einkommensverbesserungen von insgesamt fünf Prozent seien schon erfüllt. Dies gelte etwa auch für Schutzregeln bei Wechseln, wenn ein anderer Betreiber eine Ausschreibung für ein Verkehrsangebot gewinnt. Mit dem monatelangen Tarifkampf 2007/2008, als die GDL einen eigenen Lokführertarifvertrag bei der DB erzwang, habe die jetzige Auseinandersetzung nichts zu tun. Die Bahn sei jederzeit zu Verhandlungen bereit, unterstrich der Personalvorstand.

Quelle: ntv.de, dpa

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