Wirtschaft

Milliardenauftrag steht Bahn einigt sich mit Siemens

Siemens zieht nun doch einen dicken Fisch an Land. Der Technologiekonzern baut für rund fünf Milliarden Euro neue ICE-Züge für die Deutsche Bahn. "Die Parteien haben sich verständigt", hieß es aus Verhandlungskreisen.

Ältere ICE sollen ausgetauscht werden.

Ältere ICE sollen ausgetauscht werden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Deutsche Bahn und Siemens haben sich nach langem Ringen auf den größten Zugauftrag in der Bahn-Geschichte verständigt. Der Staatskonzern wird damit bis zu 300 dringend benötigte neue Hochgeschwindigkeitszüge als Nachfolger des IC und von ICE-Zügen auf die Gleise bringen können. Das Auftragsvolumen könnte über fünf Milliarden Euro betragen.

Nach Angaben von Branchenvertretern traf sich die Bahn-Spitze mit Siemens-Chef Peter Löscher Anfang der Woche. "Die Parteien haben sich verständigt", hieß es aus Verhandlungskreisen. Für Gründonnerstag sei der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn zu einer Sondersitzung geladen, um das Geschäft abzusegnen. Der Poker mit Siemens hatte sich über ein Jahr hingezogen. Beide Unternehmen dementierten die Angaben nicht.

Insgesamt geht es beim Kauf um bis zu 300 Nachfolge-Züge für IC und ältere ICE mit dem Projektnamen ICx, wobei die Order den Angaben zufolge wohl in einzelnen Tranchen umgesetzt werden soll. Erste Züge können wegen der langen Vorlaufphase und Produktionszeit für die neu konzipierten Züge aber wohl nicht vor 2015 auf den Gleisen stehen.

Politik forderte mehr Investitionen

Nach dem Hitzekollaps von Klimaanlagen und Achsproblemen ist die Bahn dringend auf neue Züge angewiesen. Auch die Politik forderte den Staatskonzern angesichts der Winterpannen wiederholt zu mehr Investitionen auf. Die Bahn war schon vor den technischen Problemen mit ihren Zügen am Rande der Kapazität, vor allem weil im Vorfeld des geplanten Börsengangs kaum neues Material angeschafft wurde.

Die Verhandlungen mit Siemens zogen sich aber auch hin, da die Bahn auf umfangreiche Garantien drang, um größtmögliche Sicherheit vor weiteren Pannen bei den neuen Zügen zu haben. Das Unternehmen hatte so Anfang des Jahres auch angekündigt, Doppelstock-Regionalzugwagen im Fernverkehr ab 2013 einzusetzen. Diese sollen zunächst vor allem die veralteten IC-Züge ersetzen.

Quelle: ntv.de, rts

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