Neues Rekordjahr auf der Schiene? Bahn kündigt Milliardengewinn an
19.02.2013, 17:04 Uhr
Ein glücklicher Bahn-Chef: Rüdiger Grube deutet auf der "Innotrans" auf ein Modell der neuen ICX-Züge: Bahn-Chef (Archivbild).
(Foto: REUTERS)
Im deutschen Schienenverkehr zeichnet sich ein weiteres Rekordergebnis für den marktbeherrschenden Bahn-Konzern ab: Mehrere Wochen vor dem offiziellen Termin deutet Bahn-Chef Grube das bislang "beste" Ergebnis "in der Geschichte der Deutschen Bahn".
Die Deutsche Bahn hat nach den Worten von Konzernchef Rüdiger Grube 2012 ein Rekordergebnis eingefahren. Das Unternehmen werde für das vergangene Jahr "wieder ein gutes Ergebnis abliefern, das beste in der Geschichte der Deutschen Bahn", sagte Grube der "Deutschen Verkehrs-Zeitung".
Wäre die Deutsche Bahn AG an der Börse notiert, müsste die Kommunikationsabteilung des Hauses nach dieser Einlassung ihres Vorstandschefs umgehend eine Ad-hoc-Mitteilung an Aktionäre nachreichen. Offiziell will die Bahn ihre Jahresbilanz erst am 21. März vorlegen.
Die Messlatte für 2012 liegt hoch: Im Jahr zuvor hatte der frühere Staatskonzern knapp 38 Mrd. Euro Umsatz und einen Überschuss von rund 1,3 Mrd. Euro ausgewiesen.
Schwungmasse für Stuttgart 21?
Auch der Schienengüterverkehr in Deutschland schrieb nach Grubes Angaben wieder schwarze Zahlen. "Für das Geschäftsjahr 2012 haben wir beim Schienengüterverkehr den Turnaround geschafft." Das Betriebsergebnis (Ebit) der Sparte DB Schenker Rail Deutschland habe 17 Mio. Euro betragen nach einem Minus von 62 Mio. Euro im Jahr 2011, sagte Grube.
"Und das, obwohl die Konjunktur im Jahr 2012 im Schienengüterverkehr um rund 5 Prozent zurückgegangen ist." Das sei "ein schöner Erfolg, aber wir sind noch nicht am Ziel".
Ein weiteres Rekordjahr bei der Deutschen Bahn könnte die Verhandlungsposition des Unternehmens im Streit um die Mehrkosten für den Ausbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs gefährden. Die Deutsche Bahn verhandelt derzeit offiziell mit den Partnern des umstrittenen Großprojekts "Stuttgart 21" über die Übernahme des absehbaren Kostenaufwands in Milliardenhöhe.
Zu Wochenbeginn hatten sich Bahn-Technikvorstand Volker Kefer und Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann nach einem zweistündigen Gespräch ernüchtert geäußert. Bahn-Manager Kefer sprach von einer "schwierigen Situation", Hermann von "nicht besonders gemütlichen Gesprächen". Er bekräftigte, dass das Land nicht mehr als die zugesagten 930 Mio. Euro zahlen werde.
Quelle: ntv.de, dpa