Google testet "Loon" in Indonesien Ballons sollen Internet-Zugang erleichtern
29.10.2015, 13:42 Uhr
Mit Hilfe von speziellen Heißluftballons können die Menschen in Indonesien während einer Testphase 2016 leichter ins Internet.
(Foto: dpa)
Nur jeder Dritte verfügt in Indonesien über Internet. Aufgrund der vielen Inseln und des Dschungels ist es schwer, Glasfaserkabel zu verlegen oder Funkmasten aufzustellen. Nun will Google mit Luftballons das World-Wide-Web für jeden erreichbar machen.
Der US-Internetkonzern Google will mittels Heißluftballons das Internet in entlegene Gegenden der Welt bringen - und das ab nächstem Jahr noch einmal in Indonesien testen. Dazu habe das Unternehmen Rahmenverträge mit drei Telekommunikationsanbietern in Indonesien geschlossen, teilte Google mit. Das Projekt namens "Loon" war bereits in Lateinamerika, Australien und Neuseeland getestet worden - bisher aber in deutlich kleinerem Rahmen, jeweils nur in Zusammenarbeit mit einem Telekommunikationsunternehmen.
Bei "Loon" geht es darum, abgeschiedene Regionen der Welt durch ein schwebendes Netzwerk tausender Hightech-Ballons mit Internet zu versorgen. Sie sollen die Internetsignale aus versorgten Gebieten in entlegene Gegenden weitergeben. Die Ballons sollen dabei in der Stratosphäre oberhalb von schlechtem Wetter und doppelt so hoch wie Flugzeuge fliegen. Für das bloße Auge seien sie schwer zu erkennen, erklärte Google.
Wie viele Ballons über Indonesien schweben sollen, ist noch unklar; die Details des Tests müssen noch geklärt werden. Indonesien sei für weitere Tests des Projekts ideal, da lediglich ein Drittel der 250 Millionen Menschen dort Zugang zu Internet haben und das oft nur mit einer langsamen Datenübertragung, erklärte "Loon"-Vizechef Mike Cassidy.
Indonesien besteht aus tausenden Inseln, die zum Teil von Dschungel bewachsen oder bergig sind. Das Verlegen von Glasfaserkabeln und das Aufstellen von Funkmasten sind dort schwierig. Die Loon-Ballons wurden 2011 im Innovationslabor Google X entwickelt und seit 2013 bereits in Neuseeland, Australien und Brasilien getestet - in einem kleineren Rahmen als jetzt in Indonesien. Dort dürfte es um einige hundert Ballons gehen. Google arbeitet zudem - ebenso wie Facebook - an der Internet-Versorgung mit Hilfe von Drohnen.
Quelle: ntv.de, kpi/AFP/dpa