Wirtschaft

Finanzkrise schmerzt nicht mehr Gewinn sprudelt bei Bank of America

Bank-Chef Brian Moynihan will die Kosten drastisch drücken - offenbar mit Erfolg.

Bank-Chef Brian Moynihan will die Kosten drastisch drücken - offenbar mit Erfolg.

(Foto: REUTERS)

Die Bank of America kommt in die Spur. Der Sparkurs sowie eine geringere Risikovorsorge treiben den Gewinn. Bereits am Vortag hatte andere Geldhäuser Milliardenüberschüsse vermeldet.

Die Bank of America hat im vierten Quartal bei höheren Einnahmen einen Gewinnsprung hingelegt und besser abgeschnitten als erwartet. Das Geldhaus aus Charlotte steigert das Ergebnis zum Vorjahr um mehr als das Vierfache auf über 3,4 Milliarden US-Dollar. Zugute kam dem Finanzinstitut, das als dritte US-Großbank den Geschäftsbericht für das Schlussquartal vorlegte, geringere Kreditverluste und Kosteneinsparungen.

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Die Nummer zwei in der US-Finanzbranche wies am Mittwoch einen Überschuss von knapp 3,2 Milliarden Dollar aus. Im Vorjahreszeitraum waren es wegen hoher Sonderlasten im Hypotheken-Bereich nur 367 Millionen Dollar gewesen. Damals hatte ein Milliardenvergleich im Hypothekenstreit mit dem Immobilienfinanzierer Fannie Mae das Ergebnis massiv belastet. Die Einnahmen steigerte die Großbank nun von 18,7 Milliarden auf 21,5 Milliarden Dollar. Im Gesamtjahr kletterte der Gewinn von 4,2 Milliarden auf 11,4 Milliarden Dollar. Dabei profitierte die Bank von der Erholung auf dem privaten Immobilienmarkt in den USA und der verbesserten Konjunktur.

Rigider Sparkurs

Im Schlussquartal 2013 kam dem Geldhaus zudem ein deutlicher Rückgang bei den Rückstellungen für faule Kredite zugute. Sie summierten sich nur noch auf 336 Millionen Dollar, nachdem es im Jahr zuvor 2,2 Milliarden waren.  "Unser Kapital und unsere Liquidität sind auf Rekordniveau, die faulen Kredite sind auf einem Tiefststand, wir liegen mit unseren Sparanstrengungen im Plan, und unser Geschäft ist gut in Schwung", resümierte Finanzchef Bruce Thompson. Bank-of-America-Chef Brian Moynihan trimmt das Institut seit seinem Amtsantritt 2010 auf Sparkurs und will die Kosten um acht Milliarden Dollar senken. Ende des Jahres arbeiteten für die Bank of America 244.000 Menschen, neun Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Im Investmentbanking stiegen die Einnahmen der Bank of America im letzten Jahresviertel um neun Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar. Hier schlug sich das Geldhaus besser als JP Morgan. Auch die Deutsche Bank ist stark vom Investmentbanking abhängig. Der Bank of America, zu der die Investmentbank Merrill Lynch seit der Finanzkrise gehört, kamen vor allem die Kapitalerhöhungen und Börsengänge zugute, zu denen sich Firmen angesichts der hohen Aktienkurse entschlossen. Das vierte Quartal war in dem Geschäft für die Branche das beste seit drei Jahren.

45 Milliarden Dollar seit Finanzkrise gezahlt

Die Verluste in der Hypotheken-Sparte wurden im vierten Quartal von 3,7 Milliarden auf 1,1 Milliarden Dollar eingegrenzt. Sie sind überwiegend die Nachwehen der Übernahme des Immobilienfinanzierers Countrywide Financial 2008, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise. Für die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten aus der Zeit hat die Bank mittlerweile mehr als 45 Milliarden Dollar gezahlt - im vierten Quartal gab sie 2,3 Milliarden Dollar für juristische Fälle aus.

Zwischenzeitlich hatte die Bank vom Run der Amerikaner auf billigere Wohnungsbaukredite profitiert - doch dieser ist nun abgeebbt: Zwischen Oktober und November wurden Baukredite für nur noch 13,5 Milliarden Dollar verkauft. Ende 2012 waren es noch 21,5 Milliarden. Die Zinsmarge stieg im Vergleich zum Vorquartal leicht auf 2,46 von 2,44 Prozent.

Am Vortag hatten bereits Marktführer JP Morgan und Wells Fargo einen Quartalsgewinn von jeweils mehr als fünf Milliarden Dollar gemeldet. Im Laufe der nächsten Tage folgen Goldman Sachs, Citigroup und Morgan Stanley. Hierzulande wird die Deutsche Bank ihre vorläufigen Zahlen am 29. Januar veröffentlichen, die Commerzbank folgt am 13. Februar.

Quelle: ntv.de

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