Wirtschaft

Umbau statt Bankrott Banken vor Ausverkauf

SocGen-Hauptsitz

SocGen-Hauptsitz

(Foto: picture alliance / dpa)

Frankreichs Großbanken Societe Generale, Credit Agricole und BNP Paribas lassen in den vergangenen Wochen kräftig Federn: Im Zuge der Griechenland-Krise brechen die Aktienkurse deutlich ein. Nun steuern sie gegen - die Geldhäuser sollen umgebaut werden.

Die französischen Banken wollen sich mit einem Konzernumbau aus dem Sog der Griechenland-Krise befreien. Das drittgrößte an der Börse notierte Geldhaus des Landes, Credit Agricole, kündigte die Neuordnung und die Schließung von Geschäftsteilen an, um seinen Schuldenberg abzubauen. Das strukturelle Defizit soll auf diese Weise bis Ende 2012 um 50 Mrd. Euro gesenkt werden. Analysten zufolge könnten dabei auch die die Beteiligung an der spanischen Bankinter oder der portugiesischen Banco Espirito Santo zur Disposition stehen.

Das besonders stark in Griechenland engagierte Geldhaus Societe Generale plant offenbar, sich von seinem Anteil an dem Brokerhaus Newedge zu trennen. "Newedge steht definitiv zum Verkauf", sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Mit dem Geld könnte das Institut seine Bilanz aufzupolieren, um Vertrauen an den Finanzmärkten zurückzugewinnen.

Die zweitgrößte französische Bank hinter Primus BNP Paribas betreibt das größte Rohstoff-Brokerhaus Newedge in den USA zusammen mit dem Konkurrenten Credit Agricole. Den Kreisen zufolge erwägt SocGen auch den Verkauf der Sparte SGSS. Die Bank wollte sich nicht dazu äußern.

Anleger besorgt

Der SocGen-Aktienkurs hat sich in den vergangenen drei Monaten halbiert. Die Kurse der beiden großen Konkurrenten brachen ebenfalls ein.

Anleger machen sich vor allem Sorgen wegen des starken Engagements in Griechenland. Anfang des Monats hatte SocGen angekündigt, Vermögenswerte zu veräußern, um bis zu 4 Mrd. Euro frisches Kapital einzusammeln. Auch der französische Versicherer Axa stößt möglicherweise Beteiligungen ab. Die Gesellschaft bestätigte, den Verkauf der Private-Equity-Sparte zu prüfen. Insider rechneten mit einem möglichen Kaufpreis von bis zu 1,1 Mrd. Euro.

Quelle: ntv.de, rts/AFP

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