Naschkatzen an der Peripherie Barry Callebaut profitiert
30.06.2010, 11:46 UhrDer Schweizer Schokoladenproduzent Callebaut profitiert von den Naschlust in den Schwellenländern. Nach neun Monaten verzeichnet der Konzern, der in Deutschland vor allem durch die Marke Sarotti bekannt ist, ein deutliches Umsatzplus.
Die wachsende Naschlust in Schwellenländern treibt die Geschäfte des weltgrößten Schokoladenherstellers Barry Callebaut an. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2009/10 steigerte der Schweizer Konzern der Umsatz um 7,9 Prozent auf 3,926 Mrd. Franken (2,960 Mrd. Euro). Im dritten Geschäftsquartal (per Ende Mai) habe sich der Anstieg von Absatzmengen und Umsatz beschleunigt, gab das Unternehmen am Mittwoch bekannt.
Wachstumsmärkte wachsen
"Wir sind zuversichtlich, dass China, Brasilien, Mexiko und Russland weiter wachsen", sagte Konzernchef Jürgen Steinemann in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. In aufstrebenden Märkten erzielte Callebaut trotz Wirtschaftskrise Wachstumsraten von teilweise über zwanzig Prozent. Gewinnzahlen teilte das Management nicht mit.
Außerdem profitiert das Unternehmen von Produktionsauslagerungen großer Lebensmittelkonzerne. So fertigt Callebaut für Größen wie Nestle, Cadbury und Hershey Schokolade unter deren Marke.
Positive Kursreaktion
Anleger honorierten die Zahlen. Die Callebaut-Aktie legte 1,5 Prozent zu. Analysten der Bank Wegelin hoben die aus ihrer Sicht guten Wachstumsperspektiven des Konzerns hervor. Sie warnten allerdings zugleich vor den Risiken des starken Frankens, der die im Ausland erzielten Umsätze schmälert. So lag das Umsatzplus in lokalen Währungen in den ersten drei Quartalen mit 11,7 Prozent deutlich über dem in Franken.
Firmenchef Steinemann zeigte sich zuversichtlich, auch in Zukunft deutlich stärker als der globale Schokoladenmarkt zu wachsen und die Drei-Jahres-Finanzziele zu erreichen. Barry Callebaut strebt demnach ein durchschnittliches jährliches Wachstum der Verkaufsmengen um sechs bis acht Prozent an und ein mindestens gleich hohes Wachstum des operativen Gewinns (Ebit) in Lokalwährungen.
Quelle: ntv.de, rts